2. Frauen-Bundesliga
„Letzter Weckruf“ – Trainer Catovic poltert nach 0:2 des FC Ingolstadt gegen den SV Meppen

17.03.2024 | Stand 17.03.2024, 19:19 Uhr
Sabine Kaczynski

Torhüterin Anna-Lena Daum und der FC Ingolstadt warten 2024 immer noch auf den ersten Sieg. Foto: Meyer

Die Frauen des FC Ingolstadt bleiben 2024 sieglos. Nach einem engagierten und zumindest in der ersten Halbzeit ebenbürtigen Auftritt beim Tabellenzweiten SV Meppen, konnten die Schanzerinnen das Niveau nach dem Wechsel nicht mehr halten und unterlagen mit 0:2 (0:1). Die Ingolstädterinnen bleiben damit in der 2. Bundesliga auf Rang neun.

In den ersten Minuten scheuten beide Teams keine Zweikämpfe, die fast 400 Zuschauer sahen ein intensives Spiel auf Augenhöhe. Die Schanzerinnen blieben ihrem neuen Weg treu und versuchten, dem Druck der Meppenerinnen spielerisch zu begegnen, statt die Bälle unkontrolliert aus dem eigenen Strafraum herauszuschlagen. Die Hausherren kombinierten zwar stark und hatten etwas mehr Ballbesitz, doch die Ingolstädterinnen standen defensiv stabil.

Die erste Halbchance gehörte dann den Gästen: In der 19. Minute köpfte Nina Penzkofer nach einer Flanke von Paula Vidovic aufs Tor, doch letztendlich zu harmlos. Auf der Gegenseite versuchte es Toma Ihlenburg nach einem Eckball per Kopf, zielte aber neben das Gehäuse (21.). Beide Abwehrreihen standen dicht gestaffelt, für die Offensivabteilungen bleib lange Zeit wenig Raum.

Etwas mehr als eine halbe Stude war gespielt, als Sarah Schulte die Kugel am Schanzer Strafraum eroberte und mit einem Kullerball an FCI-Keeperin Anna-Lena Daum vorbei das 1:0 erzielte (33.). Acht Minuten später hätte Nina Kossen per Freistoß von der rechten Strafraumgrenze die Führung ausbauen können, doch diesmal war Daum auf dem Posten.

„Wir haben auf Augenhöhe agiert, Meppen war nicht besser als wir. Ich war überzeugt, dass wir hier Punkte mitnehmen können“, lautete die Halbzeit-Einschätzung von FCI-Coach Miren Catovic trotz des knappen Rückstandes.

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich jedoch ein anderes Bild: Meppen war nun wesentlich aktiver und Ingolstadt kam mit dem Druck der Gastgeberinnen nicht klar. Erstmals richtig brenzlig wurde es dann in der 52. Minute nach einem Eckball, als Ihlenburg zum Kopfball kam und Daum zu einer Glanzparade zwang. Catovic reagierte, brachte Samantha Stiglmair für Vidovic und beorderte Ebert ins Mittelfeld. Doch Meppen intensivierte den Druck und drang ein ums andere Mal gefährlich in den Schanzer Strafraum ein. So auch in der 58. Minute, als sich Vildan Kardesler nach einer Kombination über die rechte Seite gegen Stiglmair durchsetzte und auf 2:0 erhöhte.

Die Ingolstädterinnen versuchten, zurück ins Spiel zu finden, verzettelten sich aber häufig durch schlampiges Kurzpassspiel und verhalfen so dem Gegner zu weiteren gefährlichen Aktionen. Offensiv fiel dem FCI kaum etwas ein – erst in der 71. Minute gelang der erste Torschuss durch Ebert, den SV-Keeperin Laura Sieger entschärfte. Die Schanzerinnen versuchten es nochmals durch Krist (81.), Reininger (88.) und die eingewechselte Helene Schäfer (92.), doch es blieb beim 2:0 für Meppen.

„Wir haben in den ersten fünfzehn Minuten der zweiten Halbzeit nicht stattgefunden und kassieren prompt das 0:2 – danach hätte man abpfeifen können. Wir haben uns einschnüren lassen und hatten überhaupt keine Ruhe am Ball. Das bestraft eine Mannschaft wie Meppen“, ärgerte sich Catovic anschließend. „Wir brennen nicht mehr für die Siege und sind nicht bereit zu leiden. Wenn wir das nicht ändern, werden wir wieder bis zum letzten Spieltag im Abstiegskampf stecken. Das war heute der letzte Weckruf“, mahnte der Coach, der mit seiner Mannschaft am kommenden Sonntag (14 Uhr) den Tabellensiebten FC Carl-Zeiss Jena erwartet.

DK, Foto: Imago Images


FC Ingolstadt: Daum – Fritz, Ebert, Krist, Suttner – Reikersdorfer – Vidovic (54. Stiglmair), Wolski (82. Härtl), Slipcevic (82. Villena), Penzkofer (82. Schäfer) - Reininger.
Tore: 1:0 Schulte (33.), 2:0 Kardesler (58.). – Schiedsrichter: Böhm (Lüneburg). – Zuschauer: 393.