Bayernliga Nord
FC Ingolstadt II schließt mit Kantersieg gegen den Tabellendritten SC Eltersdorf zu den Topteams auf

17.03.2024 | Stand 17.03.2024, 19:14 Uhr
Julian Meier

Wegweisend: Eltersdorfs Sam Zander (Zweiter v. links) sieht nach dem Foul an Moritz Wiezorrek (links) Rot, in der Folge übernahm der FC Ingolstadt II die Spielkontrolle und siegte mit 6:1. Foto: Meyer

Lag es nun am frühen Platzverweis, an der allgemeinen Schwäche des Gegners oder doch an der eigenen Stärke? So genau konnte das Thomas Karg nicht beantworten. Es sei wohl „von allem ein bisschen“ gewesen. Letztlich konnte es ihm aber auch egal sein. Der fulminante 6:1(3:1)-Sieg seines FC Ingolstadt II gegen das Spitzenteam vom SC Eltersdorf war so oder so ein Ausrufezeichen.

Immerhin gingen die Jungschanzer als Tabellenvierter mit vier Punkten Rückstand auf Eltersdorf nicht unbedingt als Favorit in die Partie. Und wer weiß, ob das Spiel nicht ganz anders ausgegangen wäre, hätte es nicht diese furiosen ersten 15 Minuten gegeben? Die Ingolstädter erwischten zunächst einen Traumstart, als Benedikt Schwarzen-steiner einen Freistoß von Kapitän Fabian Cavadias verlängerte, sodass der Ball zum 1:0 im langen Eck landete. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal zwei Minuten gespielt.

Die kalte Dusche folgte aber sofort: Nach einem Missverständnis zwischen Mario Götzendörfer und Herbert Paul gelang Moritz Fischer der schnelle Ausgleich (8. Minute). Es ging in der ersten Viertelstunde hin und her, ein „riesen Spieltempo“ attestierte FCI-Coach Karg beiden Teams. Dann folgte die Szene, die das nachhaltig beeinflussen sollte. FCI-Keeper Maurice Dehler spielte einen langen Ball hinter die Abwehrkette des Gegners, Moritz Wiezorrek nahm die Kugel mit und wurde von Sam Zander zu Fall gebracht – Notbremse und Rote Karte (15.). Den folgenden Freistoß versenkte Cavadias zum 2:1 (17.).

„Dieser Verlauf kam uns natürlich zugute. Es ist mit das Beste, was einem nach einem Gegentreffer passieren kann, wenn man eine Rote Karte erzwingt und gleichzeitig noch den Freistoß reinschießt“, erklärte Karg. In Überzahl und mit der Führung im Rücken war von einem Spiel auf Augenhöhe plötzlich nicht mehr zu sprechen. Der FCI hatte die volle Kontrolle, ließ so gut wie keine Chancen des Gegners mehr zu und zeigte sich selbst höchst effizient.

Kurz vor der Halbzeit spielte Schwarzensteiner ebenfalls einen Ball hinter die gegnerische Abwehrreihe, Michael Udebuluzor setzte sich durch und blieb allein vor dem Torwart nervenstark (3:1, 44.). Nach der Pause verwerte Udebuluzor dann eine Flanke von Cavadias zum 4:1 (55.). In der Schlussphase legten die Schanzer schließlich durch den eingewechselten Davide Sekulovic noch zwei Treffer nach: Zunächst musste er nach einem Konter den Querpass von Leandro Casale nur noch einschieben (84.), dann traf er mit einem Distanzschuss zum 6:1-Endstand (90.).

„Es ist ein hohes Ergebnis für die Anzahl an Chancen“, meinte Karg, „aber es ist natürlich top, dass wir es mal geschafft haben, unsere Chancen auch in Tore umzumünzen. Insgesamt war es ein sehr guter Auftritt. Ich habe ihnen auch gesagt, dass sie stolz auf diese Leistung sein können.“

In der Tabelle rückte Ingolstadt den Mittelfranken damit auf die Pelle – nur noch ein Punkt beträgt der Rückstand. „Unser Ziel war, dass wir drei Punkte holen und nochmal richtig vorne andocken. Das haben wir geschafft“, freute sich Karg.

In der Theorie hat sich der FCI vor dem kommenden Heimspiel gegen die DJK Ammerthal (Samstag, 14 Uhr) damit in die Rolle des Geheimfavoriten im Aufstiegsrennen gespielt. Jetzt muss nur noch die erste Mannschaft in der 3. Liga ein mittelgroßes Fußballwunder vollbringen.

DK


FC Ingolstadt II: Dehler – Rausch (62. Atak), Cavadias, Paul, Schwarzensteiner, Nuhanovic – Götzendörfer (58. Souleymane), Hoti (69. Riedl) – Krupa, Udebuluzor (83. Casale), Wiezorrek (62. Sekulovic).
Tore: 1:0 Schwarzensteiner (2.), 1:1 Fischer (8.), 2:1 Cavadias (17.), 3:1 Udebuluzor (44.), 4:1 Udebuluzor (55.), 5:1 Sekulovic (84.), 6:1 Sekulovic (90.). – Rote Karte: - / Zander (15. Notbremse). – Schiedsrichter: Stolorz (Irchenrieth). – Zuschauer: 70.