Wahnsinn stoppen!

06.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:25 Uhr

Zum Artikel "Mastanlage: Verein kritisiert Gemeinde" (DK vom 26./27. September) über eine geplante Hähnchenmastanlage bei Stammham : Alle Argumente sprechen gegen dieses Megaprojekt vor den Toren Stammhams: Eine Hähnchenmastanlage mit bis zu 206000 Tieren zu errichten, ist verantwortungslos und nicht tragbar.

Eingepfercht auf engstem Raum, werden die überzüchteten Hochleistungshühner im Eiltempo herangemästet - damit dem Verbraucher billiges Fleisch von gequälten Kreaturen in der Ladentheke angeboten werden kann. In solchen Megaställen ist das Risiko von Krankheiten und Seuchen eine ständige Bedrohung; prophylaktischer Medikamenteneinsatz gehört zum Standardprogramm. Daraus resultierende Antibiotikaresistenzen, die für alle Menschen zur Gefahr werden, werden wohlwissend in Kauf genommen.

Hinzu kommt, dass die Hühnchen in ihrem kurzen Leben (maximal 42 Tage) unendliche Qualen erleiden: kein Tageslicht, Stress, Hitze, Enge, die die natürlichen Verhaltensweisen wie Scharren und Gefiederputzen unmöglich macht. Dazu kommt die Frage: Wohin mit dem anfallenden Hühnerkot? Überdüngung und die daraus resultierende Nitratbelastung von Oberflächengewässern und Grundwasser sind bereits ein riesiges Problem. Es ist an der Zeit, endlich die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Es gibt immer eine Alternative, nur ist diese möglicherweise weniger lukrativ und komplizierter in der Realisierung. Hoffentlich siegt am Ende nicht die Profitgier des Betreibers, sondern die Vernunft der Entscheidungsträger. Letztlich hat es jeder Verbraucher selbst in der Hand - wir bestimmen mit unserem Kaufverhalten, wie unsere Nutztiere gehalten werden und wie mit unserer Umwelt umgegangen wird.

Katharina Fischer, Ingolstadt