Blütengeheimnisse in Ingolstadt
Künstler Fredrik Lindqvist stellt seine Skulpturen aus Stoff im Alten Pegelhaus aus – Eröffnung am Donnerstag

18.03.2024 | Stand 18.03.2024, 21:04 Uhr

Fantastische Wesen aus Stoff: Am Montag gestalten Georgine Müller (links) und Christa Niklas von der Pegelhaus AAG in Ingolstadt mit Künstler Fredrik Lindqvist die neue Ausstellung im wahrscheinlich kleinsten Museum an der Donau. Foto: Schattenhofer

Natur, Geschichte und Kunst – das ist der thematische Dreiklang für die Ausstellungen im Alten Pegelhaus am südlichen Donauufer. Erinnerungen an Ingolstadts berühmte Schriftstellerin Marieluise Fleißer, deren Todestag sich heuer zum 50. Mal jährt, standen zuletzt im Zentrum. Jetzt – passend zum Frühlingserwachen – werden farbenfrohe Werke des Künstlers Fredrik Lindqvist gezeigt.



Spannend bleibt am Montag beim Aufbau die Frage, wie viele seiner Skulpturen aus Stoff in das Mini-Museum passen: Der gebürtige Schwede hat vorsorglich mal eine ganze Wagenladung mitgebracht. Das Ergebnis wird am kommenden Donnerstag bei der Eröffnung der Ausstellung zu sehen sein, die um 18 Uhr beginnt. Der Titel: Blütengeheimnisse.

Fredrik Lindqvist lebt seit über 20 Jahren in Ingolstadt



Lindqvist ist 55 Jahre alt und stammt aus Kristianstad, das in der Nähe von Malmö liegt. 1993 begann er ein Studium an der Kunstakademie von Umeå, ab 1997 setzte er es in München und Düsseldorf fort. Seit 2002 lebt er in Ingolstadt. „Ich finde es schön, zwei Heimatländer zu haben“, sagt Lindqvist. Seine Werke hat er schon in der Liljevachs Konsthall Stockholm, in der Kunsthalle Düsseldorf oder im Haus der Kunst in München ausgestellt. In Ingolstadt waren sie in der städtischen Galerie Harderbastei oder zuletzt im Mo zu sehen.

Das perfekte Biotop für die fabelhafte Flora und Fauna

Das Alte Pegelhaus hat Lindqvist am Montag sofort ins Herz geschlossen – es wirkt wie das perfekte Biotop für seine fabelhafte Flora und Fauna. „Das Häuschen liegt so schön direkt an der Donau, inmitten der Natur – das passt zu meinen Kunstwerken. Das gefiel mir sofort, als ich die Einladung für diese Ausstellung erhielt“, sagt der 55-Jährige. „Diese Skulpturen wirken wie aus einem Traum, wo Insekten und Blumen plötzlich größer werden. Oder wie aus einem Märchen für Kinder und Erwachsene.“

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Die Stoffdrucke näht Lindqvist mit groben Fäden zusammen

Fredrik Lindqvist beschreibt den Kontrast seiner Arbeiten: „Holzdruck hat etwas Hartes. Stoff ist weich. Die Skulpturen verleihen den Arbeiten einen ganz anderen Ausdruck. Man könnte ganze Räume mit ihnen füllen.“ In einem ersten Arbeitsschritt fertigt der Künstler einen Holzschnitt aus einer mitteldichten Holzfaserplatte an. Dieser wird mit Hilfe von Walzen eingefärbt und auf einfarbige oder gemusterte Stoffen gedruckt – gerne auch mit rosaroten Teddybärchen als Motiv. Anschließend näht Lindqvist die Stoffdrucke mit groben Fäden zu Schmetterlingen, Blumen oder Puppen zusammen.

Bei der Eröffnung gibt es einen Frühlings-Imbiss

Bei der Eröffnung am Donnerstag wird Georgine Müller von der Pegelhaus AAG die Besucher begrüßen, die Einführung übernimmt der Künstler selbst. Im Anschluss wird ein Frühlings-Imbiss gereicht. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum.

DK