Kerzen schmücken die Treppe in Christine Habermanns Haus. Sie führen zu ihrer Krippenwerkstatt, die an diesem Samstag auch für Besucherinnen und Besucher die Pforten öffnet. Es riecht nach Punsch, nach Holz, nach Weihnachten.
Krippen in den verschiedensten Ausfertigungen füllen die Regale. Dazwischen liegen Kekse und Lebkuchen. Interessierte Kunden begutachten Christine Habermanns Handarbeit, während sie durch ihren Keller spazieren.
„Die Krippe gehört einfach dazu. Das ist für mich Weihnachten“, erzählt eine Besucherin. Das findet auch Christine Habermann. „Es ist einfach toll, der wichtigsten Geschichte, die man im Christ-Sein so hat, eine schöne Behausung zu geben“, sagt sie. „Am Krippenbau liebe ich, dass man seine Fantasie spielen lassen kann.“
Im Schuhkarton, mit Rinde beklebt
Krippen hat Christine Habermann schon immer gerne gebaut. „Damals schon mit den Kindern“, erzählt sie. „Das war dann aus einem Schuhkarton, den wir mit Rinde beklebt haben.“ Das hat ihr aber nicht gereicht. Christine Habermann entschloss sich dazu, die Krippenbauschule in Bamberg zu besuchen und machte anschließend eine Ausbildung zur Krippenbaumeisterin in Tirol. „Ich wollte unbedingt mehr lernen“, erinnert sie sich.
Ehrgeiz – den braucht es im Krippenbau. „Da stecken schon mindestens 40 Stunden Arbeitszeit drinnen“, sagt Habermann und zeigt auf eine orientalische Krippe vor sich. „Das ist mein Meisterstück, die ist nicht verkäuflich.“ Sie lacht. „Eine Freude“, murmelt ein Besucher, der gerade den Keller betritt. Er sieht sich um. „Eine Freude“, wiederholt er. „Das ist genau das, was ich weitergeben möchte“, sagt die Krippenbaumeisterin. Deswegen bietet sie auch Kurse zum Selberbauen an. „Da kann jeder mitmachen“, sagt sie. „Es wäre gut, wenn man handwerklich schon einmal geschnuppert hat. Aber wir greifen uns da auch gegenseitig unter die Arme. Es kriegt jeder die Hilfe, die er braucht.“
Krippenwerkstatt ist ein kleines Stück Langsamkeit
„Beim Krippenbau findet man einfach Ablenkung vom Alltag und Stress“, sagt Habermann, die hauptberuflich Erzieherin ist. Denn vom Krippenbau allein kann man nicht leben. „Aber es ist ein toller Ausgleich“, findet sie. Ihre Krippenwerkstatt ist ein kleines Stück Langsamkeit, ein Fleck Ursprünglichkeit in einer hektischen Welt.
„Eine schöne Adventszeit“, ruft sie einem Kunden hinterher, der gerade eine heimatliche Krippe für sein Wohnzimmer gekauft hat. Die wird er sicherlich haben.
KONTAKT
Wer noch auf der Suche nach einem besonderen Weihnachtsgeschenk ist oder Interesse an einem Krippenbaukurs hat, kann sich bei Christine Habermann unter der Telefonnummer (0841) 3798030 melden.
DK
Kundinnen und Kunden begutachten die verschiedenen Krippen.
