Von Bernhard Pehl
Die Ingolstädter Rockband „Hotwire“ wird nach rund 20 Jahren erstmals wieder in ihrer Heimatstadt auftreten.
„Ernst ist das Leben, heiter die Kunst“, schrieb einst Friedrich Schiller im Prolog zu Wallensteins Lager. Das gilt heutzutage noch genauso wie vor gut 200 Jahren, und deswegen wird die Ingolstädter Formation Hotwire nach rund 20 Jahren erstmals wieder in ihrer Heimatstadt auftreten. „Es geht uns in erster Linie um den Spaß“, sagt denn auch Mitbegründer und Schlagzeuger Tom Glas, vielen Radiohörern bestens bekannt als Moderator der Classic-Rock-Sendung am Dienstagabend auf Bayern 1.
Gründung 1993
„Der Auftritt war schon vor der Corona geplant“, sagt der Mann mit dem stets markanten Haarschnitt, der sich in dieser Beziehung mittlerweile erfolgreich dem Einfluss von Bon Jovi, Def Leppard und Europe entzogen hat. Doch dann kam die Pandemie und es war vorerst vorbei mit Auftritten. Wie der 58-Jährige erzählt, waren die Resonanzen auf eine Reunion der 1993 von Michael Werner und Tom Glas gegründeten Band durchweg positiv, und das Projekt nahm konkrete Formen an. Der melodische Hardrock, mit dem die Ingolstädter Formation in den 90er-Jahren zahlreiche Auftritte im In- und Ausland bestritt, hat offenbar auch heute noch seine Fans.
Live-Konzert in Ingolstadt
Wenn auch Hotwire nicht mehr wie früher mit Bonfire, Jaded Heart, Crystal Ball oder Shakra spielen, gab es nach der Reunion schon zwei Auftritte. Der Gig in der Ingolstädter Eventhalle, der am Montag, 31. Oktober, um 20 Uhr beginnt, ist der dritte. Und dabei will es die Band nicht bewenden lassen. „Weitere Konzerte sind geplant, und wenn es geht, auch Festivals“, verrät Glas.
Kein Mangel an Material
An Material wird es Hotwire nicht mangeln. Bereits 1994 kam eine Maxi-CD mit drei Tracks auf den Markt, 1995 folgte die CD „Hotwire“ produziert vom Bonfire-Duo Claus Lessmann und Hans Ziller. Das Album stieß auch international auf Beachtung: Die CD stieg beim japanischen Magazin „Burrn“ in die Import Charts ein. 1998 dann die CD „Face Another Day“ und 2001 die Produktion der EP „Middle of Nowhere”. Während der Aufnahmen trennten sich jedoch Michael Werner und Hotwire. Die EP erschien als Doppel-CD mit den jeweiligen Versionen. Hotwire gingen mit dem neuen Sänger Andy mit Shakra und Domain auf Deutschlandtour. Mit dem Album „Devil In Disguise“ war dann 2006 vorerst Schluss.
In diesem Jahr kam es dann tatsächlich zur Reunion von Hotwire. Beim Auftritt in der Eventhalle erwartet die Hörer neben einem neuen Song eine Auswahl der besten Stücke aus fast 30 Jahren Bandgeschichte. Anfang nächsten Jahres soll dann eine Best-of-CD mit dem Titel „The Story So Far 1993-2023“ erscheinen.
DK
Mitglieder der ersten Formation waren Gitarrist Rudi Halbmeier, Tom Glas, Michael Werner und Bassist Pepe Thum.
