Festival-Vorschau
Hochkaräter und Newcomer

Ingolstädter Kabaretttage: 15 Veranstaltungen verteilen sich über das Jahr

14.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:59 Uhr

Ingolstadt – Die diesjährigen Ingolstädter Kabaretttage werden zum dritten Mal von dem künstlerischen Leiter Andreas Martin Hofmeir gestaltet. Die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler sei ihm nicht leicht gefallen, sagt er: „Der Qualitätsanspruch ist hoch und bei nur 15 Veranstaltungen konnten wir wählerisch sein.“ Im Programm verbinde er bekannte Kabarettgrößen mit zu Unrecht unbekannteren „Rohdiamanten der Szene“. Die 39. Ingolstädter Kabaretttage starten am Mittwoch, 17. Mai, und enden am Freitag, 1. Dezember. Am Dienstag wurde das Programm von Mona Huber vom Kulturamt Ingolstadt vorgestellt.

Erneut werden themenbezogene Abonnementreihen angeboten, drei an der Zahl, die sich über das ganze Jahr verteilen. Hofmeir ist überzeugt von diesem System, denn „das Entdecken von Neuem gehört zur Kultur dazu“ und genau dazu regen die Abos an: Wenn einem ein Künstler aus einem Abo gefällt, kann man sich laut Hofmeir darauf verlassen, dass die anderen Kabarettisten einem wahrscheinlich ebenfalls zusagen. Die Abos können ausschließlich über www.kabaretttageingolstadt.de gebucht werden.

Im vergangenen Jahr war das Abo „Scharf und Schwarz“ der Favorit beim Kabarettpublikum, es wird deshalb erneut angeboten und verspricht Hochkaräter mit Frank Markus Barwasser alias Erwin Pelzig, Bruno Jonas, Helmut Schleich, Andreas Rebers und „Cellibrettist“ Matthias Deutschmann.

Besonders freut es Hofmeir, mit dem Abo „Frech und Frau“ ein weiblich besetztes Abo anbieten zu können. Dies sei gar nicht so leicht, denn „in der Kabarettszene stehen einem Anteil von 85 Prozent Kabarettisten nur 15 Prozent Künstlerinnen gegenüber“, sagt Hofmeir. „Es wäre natürlich schön, die Kabaretttage irgendwann paritätisch besetzen zu können.“ Aus Bamberg kommt Mia Pittroff, die als „Erfinderin des fränkischen Chansons“ gilt. „Gschneizt und kampelt“ nennt Sara Brandhuber ihr Programm, in dem sie absurde Beobachtungen aus dem Alltag besingt. Abenteuerkabarett verspricht Liese-Lotte Lübke. Hoch politisch wird es dagegen bei Malarina, dem neuen Star der österreichischen Kabarettszene. In ihrem Programm „Serben sterben langsam“ spielt die Tirolerin mit serbischen Wurzeln mit gängigen Serben-Klischees. Und mit Irmgard Knef hat sich die Zwillingsschwester von Hildegard Knef angesagt. Kennen Sie nicht? Kein Wunder. Irmgard Knef ist ein Fantasieprodukt, in dem ein Mann steckt: Ulrich Michael Heissig hat die Cross-Over-Künstlerin aus Jazz, Chanson, Satire, Kabarett und Comedy erfunden. Das Abo „Verrückt und Verspielt“ ist für diejenigen geeignet, die Vielfalt und Kreativität genauso schätzen wie den guten Humor. Laut Hofmeir ist es „das Abo mit dem größten Überraschungsfaktor“. Es gibt halsbrecherische Klavierakrobatik von „Ass-Dur“, hochmusikalischen Dadaismus an allen Instrumenten der Welt von Schriefl und Bär, Schüttelreime von Ludwig Müller, schauspielerischen Seelenstriptease von Aurel Bereuter und Neues von Deutschlands Liedermacher-Anarchisten Helge Schneider, der mit seiner Band auftritt. Auf seinem Album „Torero“ führt er als Ritter von trauriger Gestalt durch die Ebenen Spaniens und Weiten Amerikas.

aso, DK



Aboausweise und Einzeltickets sind ab sofort erhältlich. Zweitere in der Tourist-Info am Rathausplatz, im Westpark, im Achtzig20 Schanzer Ludwig Store sowie über www.ticket-regional.de.