Seit fast genau 125 Jahren heißt es in Winden: „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr“. Das Motto haben sich die Feuerwehrkameraden in Winden nicht nur auf die Fahne geschrieben, sondern es wird auch tagtäglich bei den Einsätzen von ihnen gelebt. Das besondere Jubiläum wird am Sonntag, 24. Juli, mit einem Gottesdienst und einem anschließenden großen Fest gefeiert.
Am 1. Juli 1897, so geht es aus Stammlisten und Jahresberichten eindeutig hervor, wurde die Freiwillige Feuerwehr Winden am Aign gegründet. 29 Männer aus Winden am Aign, Agelsberg und Au am Aign setzten damals den Gedanken in die Tat um, Hilfsbereitschaft und Verantwortung als Feuerwehr zu übernehmen. Zum ersten Kommandanten wurde Anton Hoffmann aus Winden am Aign ernannt.
Bereits um 1908 wurde der Entschluss gefasst, ein eigenes Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Das Grundstück, auf dem es gebaut wurde, gehörte damals dem „Alten Wirt“ aus Winden am Aign, der Familie Reim. Erst viele Jahre später wurde das Grundstück der Gemeinde überschrieben.
Trotz des Ersten Weltkrieges hatte die Windener Wehr laut einem Jahresbericht von 1916 bereits 20 Mitglieder. Der historische Kassenstand ist ebenfalls überliefert: Er betrug am 31. Dezember 1916 neun Mark und 45 Pfennige. Im Jahr 1926 wurde die erste Motorspritze vom Fabrikat „Magirus“ bei der Windener Wehr in Betrieb genommen. 1950 wurde sie gegen eine „TS 6“ ausgetauscht.
Trotz der Eingemeindung nach Reichertshofen 1972 blieb die Freiwillige Feuerwehr Winden am Aign als selbstständige Ortsteilfeuerwehr bestehen. Nach 79 Jahren hatte dann auch das Feuerwehrgerätehaus ausgedient. Ein Neubau entstand. Da eine Vergrößerung des DJK-Vereinsheimes erforderlich war, beschloss man, auch das neue Feuerwehrgerätehaus in dieser Baumaßnahme zu berücksichtigen. Im Oktober 1986 wurden das Feuerwehrgerätehaus und das Vereinsheim der DJK Winden fertiggestellt und im Mai 1987 durch Pfarrer Gerd Riese eingeweiht. Der Abriss des alten Feuerwehrgerätehauses erfolgte danach – im Oktober 1987.
Um von Traktor und Spritzenanhänger loszukommen, stellte der Vorstand 1992 erneut einen Antrag beim Markt Reichertshofen auf ein Feuerwehrauto. Nachdem der Gemeinderat den Antrag auf ein gebrauchtes Fahrzeug befürwortete, machte sich der Vorstand auf die Suche nach einem geeigneten Feuerwehrauto. Dieses Fahrzeug, ein „Ford TSF“, hatte die Stadt Bobingen zu verkaufen. Nach Abschluss des Kaufvertrages holten die Windener Wehrler am 18. Februar 1993 „ihr“ Feuerwehrauto ab.
Nach der Segnung des Fahrzeuges durch Pfarrer Riese überreichte der damalige Bürgermeister Anton Westner am 27. März 1993 dem Kommandanten Leopold Paral die Schlüssel für das Fahrzeug. Für die Windener Feuerwehr begann damit eine neue Ära, ein langersehnter Wunsch ging in Erfüllung.
Ein fester Bestandteil im Vereinsleben der Freiwilligen Feuerwehr Winden sind auch die Beteiligung am Kinder-Ferienpass, das Weinfest, das „Windener Glühweinfest in der Adventszeit“ und die öffentliche Weihnachtsfeier.
Ständig ausgetauscht und erneuert wurden über die Jahre hinweg natürlich auch die Fahrzeuge der Wehr. Momentan sind die Windener mit ihrem Fahrzeug (MLF = mittleres Löschfahrzeug) gut aufgestellt. Erster Kommandant ist Georg Pfab, erster Vorsitzender des Vereins Stefan Dauderer. Der Verein hat derzeit 206 Mitglieder, die Mitgliedszahlen sind weitgehend konstant. Für die Bevölkerung sind derzeit 21 aktive Feuerwehrmänner und -frauen im Einsatz.
Richtig alt ist das alte Feuerwehrgerätehaus, das 1908 gebaut und 1987 abgerissen wurde.
