Ingolstadt
Herbstvolksfest: Fröhlicher Abschluss

Andrang am letzten Tag

04.10.2022 | Stand 22.09.2023, 5:00 Uhr

Auch im Biergarten ging es am Feiertag fröhlich zu. Foto: sic

Ingolstadt – Wenn einem kalter Regen ins Gesicht peitscht, gerät so eine Kettenkarussellfahrt gleich noch stürmischer; allerdings mögen da nicht viele dabei sein. Das Herbstvolksfest – das erste ohne Einschränkungen und mit Bierzelt seit 2019 – wurde hart vom Wetter gebeutelt. An fünf Tagen wechselte es von greislich bis gruselig. Oft mit Abendtemperaturen unter 10 Grad. Vor allem am vergangenen Samstag und Sonntag war ein Volksfestbesuch eher was für abgehärtete Naturen.

Um so stärker der Andrang und fröhlicher die Gesichter am milden, teils sogar sonnigen Montag, dem Tag der Deutschen Einheit. Meteorologisch gesehen ein geradezu versöhnliches Finale. Da perlte das Geschäft. An einigen Ständen bildeten sich sogar Schlangen, die Fahrgeschäfte waren ebenso gut besetzt wie der Biergarten. Kinder hüpften zur Blasmusik umher und auch ihre Eltern genossen einen der wohl letzten angenehmen Tage des Jahres.

Am frühen Nachmittag saß Sigi Schön entspannt lächelnd in seinem Fisch-Lokal auf dem Volksfest. Der Sprecher der Schausteller hat wie alle hier nicht nur kühle Tage hinter sich, sondern auch karge Corona-Jahre. Heuer lief die Saison bisher gut, wettermäßig ebenfalls, erzählte er. „Deshalb waren wir verwöhnt.“ Um so härter traf die Schausteller, Händler und Wirte die Ingolstädter Regenzeit. „Zum Glück ist es heute noch gut geworden. Das hilft uns einen Schritt weiter“, so Schön. Kauf- und Verzehrzurückhaltung angesichts der steigenden Inflation merkt der Wirt deutlich: „Minus 15 bis 20 Prozent an guten Tagen, und von den schlechten wollen wir gar nicht reden.“ Er habe seine Preise seit dem Pfingstvolksfest stabil gehalten, „weil wir unsere Waren alle noch vor der Inflation eingekauft haben. Aber wie es nächstes Jahr ausschaut, kann keiner sagen“.

Sie habe den Eindruck, dass es seit dem Pfingstvolksfest keine Preisaufschläge gegeben habe, erzählt Marktmeisterin Kathrin Koch. „Die Schausteller sind darum bemüht, dass es ein volksnahes Volksfest bleibt, das sich jeder leisten kann.“ Es war ihr erstes als Marktmeisterin „mit Bierzelt“. Es war „eindrucksvoll zu erleben, wie voll es vor allem am Samstagabend war und wie fröhlich dort gefeiert wurde“. Besonders freue sie sich darüber, „dass es so friedlich war – ohne größere Probleme“, betont Kathrin Koch.

Für Tobias Klein, den Leiter des Kulturamts, war es „eine gewisse Erleichterung, dass das gute Wetter am Montag einiges an Umsatz aufgeholt hat, wenn auch nicht alles“. Und genauso freue er sich für die Besucher: Der Andrang und die fröhliche Stimmung am letzten Tag hätten gezeigt, „dass die Bürger da hergehen wollten, dass sie sich ihr Volksfest nicht nehmen lassen wollten. Das ist wirklich ein schönes Zeichen!“

sic