Ingolstadt
Gute Laune bei trübem Wetter

Schausteller und Wirte sind zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Pfingstvolksfestes

10.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:24 Uhr

Eine so freie Platzwahl wie diese vier gestern Mittag hatten die Biergartenbesucher auf dem Pfingstvolksfest in den vergangenen Tagen nicht immer. Trotz gelegentlicher Schauer sind die Veranstalter mit dem Zulauf sehr zufrieden. Foto: Hammer

Halbzeit auf dem Pfingstvolksfest. Schausteller, Biergartenbetreiber und die Vertreter der Stadt äußerten sich am Donnerstagnachmittag „sehr zufrieden“ mit dem bisherigen Verlauf. Vor allem, wenn man das wechselhafte Wetter der vergangenen Tage in Betracht zieht. Die Ingolstädterinnen und Ingolstädter haben sich als wetterbeständig erwiesen. „Die Leute bleiben auf dem Volksfest, selbst wenn es mal regnet“, hat Kulturamtschef Tobias Klein beobachtet. Und vor allem: „Die Stimmung unter den Besuchern und den Schaustellern ist richtig gut. Man merkt, alle haben wieder Lust auf ein Volksfest ohne Corona-Beschränkungen.“

Siegfried Schön, der Sprecher der Schausteller erinnert sich besonders gerne an den Familiennachmittag am Mittwoch. „Es war wunderbar, in die Gesichter von Dreijährigen zu schauen, die noch nie in einem Karussell gefahren sind“, berichtet er. Am Montag sei das Volksfest bei prächtigem Wetter regelrecht „überfallen“ worden, sagt er. So manchem Imbissbetreiber seien die Brezen und andere Lebensmittel ausgegangen. Anders als sonst, habe es auch keine Pause am Nachmittag gegeben. Selbst in den beiden Biergärten, die es heuer statt Bierzelten gibt (siehe Gespräch unten), habe das Wetter bisher „eher eine untergeordnete Rolle gespielt“, sagt Gerhard Bonschab, Geschäftsführer von Herrnbräu. Sogar bei nahenden Gewitterfronten gingen viele Gäste nicht heim, sondern rückten lieber unter den aufgespannten Schirmen zusammen. Ähnliches berichtet Oliver Krems, Betreiber des Nordbräu-Biergartens. Es sei gelungen, die Biergärten mit Zeltdächern und Schirmen einigermaßen wetterfest zu gestalten. „Wir haben da eine gute Mischung von Überdachung und Sonnenplätzen.“ Die Resonanz sei durchwegs positiv. Dass es in den Biergärten keine Bedienungen gebe, sei vor allem dem allgemeinen Personalmangel geschuldet.

Allerdings gibt es auch – vor allem jüngere – Besucher, die den Wegfall der Bierzelte bedauern. Wer gerne auf der Bierbank steht und bei Live-Partymusik feiert, kommt in den eher beschaulichen Biergärten nicht unbedingt auf seine Kosten. „Dieser Teil geht uns tatsächlich ab“, räumt Schön ein. Es stehe deswegen außer Frage, dass bei künftigen Volksfesten – so es die Umstände zulassen – natürlich wieder Bierzelte aufgebaut werden. Wie die Interessen der Biergartenfreunde und der Bierzeltliebhaber bei künftigen Volksfesten gleichermaßen berücksichtigt werden können, wird sicher Thema im Volksfestausschuss sein, kündigte Stadtrat Klaus Mittermaier an. Schon in den vergangenen Jahren hat es neben den Zelten auch Biergärten gegeben, das werde sicher so bleiben.

Die fehlenden Zelte machen sich auch deutlich im Getränkeabsatz bemerkbar, berichten die Vertreter der Brauereien. Bonschab schätzt den aktuellen Ausstoß auf etwa ein Fünftel dessen, was in einem Bierzelt an alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken ausgeschenkt wird.

Insgesamt entwickelten sich die Ingolstädter Volksfeste schon länger immer mehr zu „Familienfesten“, sagt Klein. Auch die Sicherheitslage sei deutlich besser als zu früheren Zeiten, pflichtete ihm Schön bei. Schlägereien oder Randale seien in den ersten Volksfesttagen nicht bekannt geworden.

Optimistisch blicken die Verantwortlichen jetzt auf die zweite Hälfte des Pfingstvolksfestes, das noch bis 12. Juni geht. Sogar das Wetter soll besser werden, sagt Klein. Jetzt könnten auch die kommen, die bisher vielleicht doch wegen Regens zu Hause geblieben sind. „Und die, die das Volksfests bei schlechtem Wetter kennengelernt haben, sollten es sich unbedingt auch mal bei Sonne anschauen“, findet er.

DK