Interessante Zahlen liefert die neueste Statistik der Agentur für Arbeit Ingolstadt – in Bezug auf die Pendelbereitschaft der Arbeitnehmenden in der Region. „Mobiles Arbeiten und Homeoffice sind in den vergangenen Jahren, insbesondere infolge der Corona-Pandemie, zunehmend in den Fokus gerückt“, teilt die Agentur für Arbeit mit.
„Dennoch ist Mobilität auf Seiten der Arbeitnehmer auch weiterhin stark gefragt und unterstützt als wichtiger Mechanismus den regionalen Ausgleich von Arbeitskräftenachfrage und -angebot“, erklärt Peter Kundinger, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Ingolstadt in einer Pressemitteilung. „In unserer Region ist die Bereitschaft zu pendeln, auch aufgrund des attraktiven Angebots, sehr ausgeprägt.“
Unterschiede zwischen Ingolstadt und Landkreisen
Zwischen dem Stadtgebiet Ingolstadt und den angrenzenden Landkreisen ergeben sich – nach den Ergebnissen der jüngsten Pendlerstatistik – große Unterschiede. Laut Statistik wohnten zum Stichtag 30. Juni 2022 insgesamt 225720 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Region 10, rund 3100 mehr als ein Jahr davor und etwa 24000 mehr als noch am 30. Juni 2015.
Ähnlich deutlich fiel die Steigerung bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen aus. Waren es 2015 noch 204600, stieg die Zahl innerhalb von sieben Jahren um knapp 21000 auf aktuell 225473. „Nach zwei Jahren der Stagnation und eines geringen Abschmelzens nimmt die Zahl der Arbeitsplätze in der Region wieder zu“, erklärt Kundinger.
Innerhalb der Stadtgrenzen Ingolstadts arbeiten täglich 103679 Beschäftigte sozialversicherungspflichtig, ihren Wohnsitz haben hier aber „nur“ 64085. Beinahe exakt 41000 Ingolstädter haben sowohl ihren Wohn- als auch ihren Arbeitsort im Stadtgebiet. 62619 kommen von außerhalb zur Arbeit ins Stadtgebiet, 23076 verlassen es, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen, bevorzugt Richtung Eichstätt (7304), Pfaffenhofen (3794) und München (3189).
Wesentlich anders stellt sich die Situation im Landkreis Eichstätt dar: Hier wohnen 58472 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, es arbeiten aber „nur“ 42028 in der Altmühlregion. Während rund 20000 „Auswärtige“ zur Arbeit in den Landkreis pendeln, kommen ihnen täglich 36482 entgegen, die als Auspendler unterwegs sind, in erster Linie nach Ingolstadt (24678), Pfaffenhofen (1939), München (1404) und Neuburg-Schrobenhausen (1265). 21990 Menschen wohnen und arbeiten im Landkreis Eichstätt.
Ähnlich ist die Situation im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Während dort 44141 Beschäftigte ihren Wohnsitz haben, sind es auf den Arbeitsort bezogen knapp 10700 Menschen weniger (33463). Täglich verlassen 22886 den Landkreis (gegenüber 12186 Einpendlern), am meisten nach Ingolstadt (8493), Pfaffenhofen (3210), Eichstätt (1844), Donau-Ries (1704) und München (1564). 21255 Bürgerinnen und Bürger haben sowohl ihren Wohn- als auch ihren Arbeitsort im Landkreis.
Im Landkreises Pfaffenhofen hatten am 30. Juni 2022 insgesamt 46303 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Arbeitsort, wohnhaft sind hier allerdings beträchtlich mehr, nämlich 59022. Gut 22550 Menschen passieren täglich die Landkreisgrenze, um in Pfaffenhofen und naher Umgebung zu arbeiten.
Dem gegenüber stehen 35311 Arbeitnehmer, die außerhalb beschäftigt sind und täglich in erster Linie nach Ingolstadt (10948), München (8501), Freising (2256) und Eichstätt (2072) zur Arbeit fahren. Mehr als 23710 Beschäftigte leben und arbeiten im Landkreis Pfaffenhofen.
Gaimersheim ist die Pendlergemeinde
Zieht man in den einzelnen Kommunen die Auspendler von den Einpendlern ab, ergibt sich für das Stadtgebiet der Schanz ein Einpendlersaldo von plus 39543 Beschäftigten, für die Landkreise Eichstätt (minus 16470), Neuburg-Schrobenhausen (minus 10700) und Pfaffenhofen (minus 12758) jeweils ein deutliches Minus. „Wohn- und Arbeitsort sind in unserer Region häufig unterschiedlich und unterstreichen die große Bereitschaft, Wegstrecken in Kauf zu nehmen“, erläutert der Pressesprecher.
Als wahre Pendlerkommune erweist sich dabei im Landkreis Eichstätt die Marktgemeinde Gaimersheim. 4756 Auspendlern kommen täglich 9376 Einpendler entgegen. Auch Kösching verlassen mehr als 4000 Einwohner, um zur Arbeit zu gelangen.
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen herrscht – abgesehen von den beiden genannten Stadtkommunen – in Karlskron die meiste Bewegung. Dort stehen 1559 Einpendlern 2233 Auspendlern gegenüber. Im Landkreis Pfaffenhofen passieren in Manching – abgesehen von der Stadt Pfaffenhofen – am meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigte das Ortsschild.
7308 Einpendler und 4988 Auspendler wurden hier gezählt. Auch Geisenfeld und Wolnzach sind stark frequentierte Wohn- und Arbeitsorte.
DK
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