Kösching
Entwurf für „Wolfdrossel V“ vorgestellt

Viel Diskussionsbedarf und Änderungswünsche zur Planungsskizze des Baugebietes in Kösching

27.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:22 Uhr

Umfang des neuen Baugebiets: Etwa 3,2 Hektar (blau-markierte Fläche) umfasst das zu überplanende Areal von „Wolfdrossel V2. Am oberen Bildrand ist die Ingolstädter Straße zu sehen, am linken Bildrand befindet sich die Realschule Kösching. Foto: Schöberl (Grafik)

In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Susanne Wagner vom Ingenieurbüro Bachschuster den Planungsentwurf zum Baugebiet „Wolfdrossel V“ vor. Etwa 3,2 Hektar umfasst das Areal im Westen Köschings, auf dem circa 86 Wohneinheiten in Form von Einfamilien- und Doppelhäusern sowie Geschosswohnbauten entstehen sollen. Mit letztgenanntem Begriff sind Mehrfamilienhäuser gemeint mit mehr als einem Obergeschoss.

Laut Entwurf könnten diese Häuser am nördlichen Rand des neuen Baugebiets stehen, um den Unterschied zum benachbarten höherliegenden Gebäudebestand (Supermarkt, Einkaufsmärkte) optisch auszugleichen. Es ist auch ein Regenrückhaltebecken im südöstlichen Bereich vorgesehen.



Mehrere Zu- und Abfahrtsvarianten im Entwurf


Der Planentwurf beinhaltet mehrere Zu- und Abfahrtsvarianten: Denkbar wäre ein zusätzlicher Anschluss an die jetzige August-Bebel-Straße oder eine Verkehrsführung am südöstlichen Bereich über die dann in einem Teilbereich zu erweiternde Wolfdrossel. Den Verkehr über den im Süden verlaufenden und neben der Realschule in die Ingolstädter Straße einmündenden Neuweg zu leiten, erscheint laut Planerin wegen der umfangreichen Erweiterungsmaßnahmen wenig sinnvoll. Ebenso stelle die Ableitung des Verkehrs zwischen dem Gebäudekomplex „KIK, Rossmann, Ala Turka, Tedi“ und dem angrenzenden Aussiedlerhof eine eher schlechte Trasse dar. Als weitere Alternative könnten zwei Zufahrten (eigene Zufahrt zur Ingolstädter Straße im Norden und Anschluss an die August-Bebel-Straße) gebaut werden, über die jeweils zur Hälfte der Verkehr des neuen Baugebietes abzuwickeln sei.

Bürgermeister Ralf Sitzmann und UW-Sprecher Jörg Semmler konnten der Variante Wolfdrossel wenig abgewinnen, zu aufwendig wären die Anschlussarbeiten, zu übersichtlich die Einfahrt in die Ingolstädter Straße. Der UW-Sprecher schlug zudem vor, den am südlichen Baugebietsende zur offenen Flur hin eingezeichneten Grüngürtel in das Baugebiet oder als Abgrenzung zum jetzigen Baubestand zu verlegen. SPD-Fraktionssprecher Alexander Götz würde eine Anbindung über existierende Straßen an den bisherigen Baubestand sehr begrüßen, eine Fortführung der bisher als Sackgasse endenden Albert-Schweitzer-Straße könnte sich Georg Liebhard vorstellen. „In der jetzigen Version wählen die meisten Autofahrer die kürzeste Variante zum Netto-Markt“, meinte Dieter Betz. Stephan Nunner schlug, unterstützt von Eva Scheringer, vor, den Feldweg zwischen Baubestand und neuem Baugebiet durch eine symmetrische Anordnung der Straßen innerhalb des neuen Areals für besseren Verkehrsfluss zu nutzen, was auch eine Entlastung darstelle. Manfred Lindner (Grüne) fand die gesamte Planung unausgegoren, möchte einen Grünring um die Anlage ziehen und die parkenden Autos mittels Tiefgarage in den Untergrund befördern, auch wenn dadurch das Projekt teurer würde.

Das Baugebiet soll erschwinglich bleiben

CSU-Fraktionssprecher Andreas Schieferbein mahnte, die Fehler aus dem Baugebiet „Ziegelsgrund V“ nicht zu wiederholen, und die Parzellen so einzuteilen, dass Bauen noch erschwinglich bleibe. Das Gelände wurde seinerzeit im Baulandmodell erworben, daher sollte der Bebauungsplan nach finanziellen Aspekten für die Familien geschaffen werden, was aber hinsichtlich der Haushaltslage der Marktgemeinde schwierig sein dürfte. Der Bürgermeister ergänzte als Zielpersonenkreis kämen noch Bedienstete von Kindergärten und Klinik infrage. Der Marktrat beauftragte die Planungsfirma, den Entwurf hinsichtlich der vorgetragenen Ideen nochmals zu überarbeiten und erneut vorzustellen. (Weiterer Bericht zur Marktratssitzung folgt).

swo