Die Meldung, dass der Bayerische Fußball-Verband (BFV) den Kreisklassisten FC Grün-Weiß Ingolstadt in der Vorwoche vom Spielbetrieb ausgeschlossen hat, schlug hohe Wellen. Nach der Absetzung der Partie beim TSV Kösching machten schnell Hinweise auf ausstehende Zahlungen die Runde – und nicht nur die Ligakonkurrenz fragte sich, wie die Sache weitergeht.
Inzwischen ist klar: Konkreter Hintergrund der zunächst nur vorübergehenden Sperre sind ausstehende Beitragszahlungen an den Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV), wie der Ingolstädter Kreisvorsitzende Tobias Nixdorf bestätigt. Auch wenn der genaue Betrag nicht genannt wird, so ist klar, dass die Schieflage bereits seit dem September 2023 bekannt ist. „Streng genommen hätte der FC GW schon seit diesem Zeitpunkt nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen dürfen, weil die Sportler nicht mehr versichert waren“, wird Nixdorf deutlich.
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Aus BLSV-Sicht ist der Fall gravierend – nicht zuletzt, weil der FC GW mehrfach angemahnt worden und überdies nicht zum ersten Mal aufgefallen sei. Deshalb hat das Präsidium des Verbandes laut Nixdorf inzwischen auch den Ausschluss des Ingolstädter Vereins beschlossen.
Dies hat weitere Folgen, weil die BLSV-Mitgliedschaft Voraussetzung dafür ist, dass der BFV eine Spielgenehmigung erteilt. Weil eine Wiederaufnahme beim BLSV in der Kürze der Zeit aber kaum noch umzusetzen ist, „wird Grün-Weiß in dieser Saison nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen können“, vermutet Nixdorf im Gespräch mit unserer Zeitung.
Punkte bleiben für Ligakonkurrenten erhalten
Ludwig Schmidt, Spielleiter im Fußballkreis Donau/Isar, beschreibt das weitere Vorgehen, das nun zu erwarten ist: „Bislang ist für Grün-Weiß mit der Partie in Kösching ein Nicht-Antritt verzeichnet. Kommen am 28. April, sowie 5. und 12. Mai weitere hinzu, muss ich die Mannschaft aus dem Spielbetrieb nehmen“. Wichtig für die Ligakonkurrenten: Die von GW erspielten Punkte bleiben erhalten, dennoch stünde der Klub als Absteiger fest. Die genannten Partien (und das letzte Saisonspiel am 18. Mai), würden dann mit 2:0 für den Gegner gewertet.
„Das wäre ein Vorgang, wie er mir in 18 Jahren als Spielleiter noch nicht untergekommen ist“, meint Schmidt. Eine schriftliche Anfrage an GW mit der Bitte um eine Stellungnahme blieb am Donnerstag unbeantwortet.
DK
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