Dritte Heimpleite in Serie
Frust zum Frühlingsstart: FC Ingolstadt enttäuscht von sich selbst

18.03.2024 | Stand 18.03.2024, 20:28 Uhr

Harm- und punktlos: die Schanzer um Jannik Mause (links), Bryang Kayo (im Hintergrund) und David Kopacz. Foto: Bösl

Das Ende ihrer sechs Partien währenden Sieglos-Serie feierten die Verler am Sonntagabend ausgelassen mit einer brachial lauten Schlagerparty in ihrer Kabine. Die Schanzer, die in der 3. Liga nun selbst seit einem halben Dutzend Spielen auf einen Erfolg warten, ließen den Lärm der Ostwestfalen im Audi-Sportpark über sich ergehen.



Eine Parallele zu den ersten 45 Minuten der Ingolstädter, die bei ihrer dritten Heimpleite in Serie enttäuschten und als verdienter Verlierer vom Platz gingen. Warum sich der FCI, mit zehn Punkten aus elf Spielen das zweitschwächste Team der Rückrunde, derzeit so schwer tut, „weiß ich auch nicht. Wir geben alles, aber belohnen uns einfach nicht dafür“, meinte ein ratloser David Kopacz. Simon Lorenz, der den rotgesperrten Lukas Fröde das vorerst letzte Mal als Kapitän vertrat, sagte: „Jetzt müssen wir zwei Wochen warten, ehe wir diese Niederlage ein Stück weit vergessen machen können. Von dem her sind wir alle frustriert.“

FC Ingolstadt: Frust nach Niederlage gegen Verl

Dieser Frust speist sich auch aus der kaum erklärbaren Inkonstanz der Ingolstädter. Mal solide bis starke Leistungen wie gegen Dynamo Dresden oder den SSV Ulm, auf der anderen Seite so trostlose Darbietungen wie gegen Verl. Am Sonntag zeigte sich erneut, welch Probleme der FCI gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte, in welcher die Schanzer nach Platz fünf zum Winter inzwischen wieder sind, hat. „Die 3. Liga kann immer überraschen, man darf niemanden unterschätzen. Ich denke, dass es einfach nur eine Kopfsache ist“, merkte Kopacz an.

Lange Mängelliste beim FC Ingolstadt

Die Mängelliste des FCI ist lang: Es fehlen etwa der Punch vor dem Tor des Gegners, das Tempo nach vorne, es geschehen zu viele einfache Abspielfehler und Gegentore – insgesamt schon 42. Verl genügte vor 3023 Zuschauern – das ist nur knapp mehr als die Minuskulisse aus dem Münster-Heimspiel im Januar (2878) – eine durchschnittliche Leistung. „Wir haben uns schwergetan, das Aufbauspiel des Gegners zu unterbinden“, kritisierte FCI-Trainer Michael Köllner die schläfrige Anfangsphase seines Teams, das erneut ein frühes Gegentor hinnehmen und schon ab der vierten Minute dem letztlich goldenen Treffer durch Ex-Schanzer Maximilian Wolfram hinterherlaufen musste.

Der FCI fand keine Antwort und machte sich das Leben selbst schwer. „Wir waren zu unsauber und ungestüm. So kommen wir nicht vor das Tor des Gegners, wie wir es uns vorstellen“, monierte Kopacz. Seine Kollegen und er steigerten sich im zweiten Durchgang zwar ein wenig und holten einige Standards heraus. Doch das mussten sie auch, denn der Schanzer Kreativabteilung scheint seit Wochen der Stecker gezogen. Köllner resümierte: „Am Ende waren Flankenqualität, Boxbesetzung und der Druck in der Box nicht ausreichend genug, um eine Vielzahl an Möglichkeiten herauszuspielen.“

Gelingt in Unterhaching die Wende?

Für die Partie am Karsamstag (14.03 Uhr/BR und Magenta Sport) bei der SpVgg Unterhaching nahm der FCI-Coach Offensiv- und Defensivabteilung gleichermaßen in die Pflicht. „Wir brauchen wieder mehr Wucht in unserem Spiel und müssen klarer verteidigen. Wir kassieren zu viele Gegentore. Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, das neu zu justieren“, erklärte der 54-Jährige.

Lorenz gestand, dass es „verschiedene Themen gibt, an denen wir arbeiten müssen. Wir müssen es wieder hinbekommen, besser zu verteidigen und die Null zu halten.“ Der Zug nach oben ist für den Elften FCI längst abgefahren, nach unten zu Abstiegsrang 17 sind es acht Spieltage vor Saisonende zehn Punkte. „Ich orientiere mich gar nicht so arg an der Tabelle, ich will einfach Spiele gewinnen“, sagte Lorenz. „Und dafür müssen wir einfach Sachen besser machen. Wir brauchen auf jeden Fall noch Punkte.“