Stadtwerke Ingolstadt
Fernwärmenetz wird weiter ausgebaut - und so funktioniert das mit dem Dezember-Abschlag

In der SWI-Aufsichtsratssitzung geht es auch um die Preisbremse

07.12.2022 | Stand 17.09.2023, 22:20 Uhr

Der Fernwärmespeicher auf dem Werksgelände der Stadtwerke Ingolstadt. Foto: SWI

Die Preisbremse für Strom und Gas sowie die Dezember-Soforthilfe standen im Mittelpunkt der jüngsten Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH.



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Wie funktioniert es mit dem Dezember-Abschlag für Gas- und Fernwärmekunden sowie kleinere und mittler Unternehmen?

Dezember-Abbuchung für Gas wird ausgesetzt

Die Stadtwerke Ingolstadt (SWI) setzen die am 30. Dezember anstehenden Abbuchungen des Dezember-Abschlags für Gas aus. Wer selbst oder per Dauerauftrag überweist, muss die Zahlung für diesen Monat nicht leisten. An der monatlichen Abbuchung für Strom ändert sich nichts. Der Abschlag wird wie gewohnt fällig.

Da es zwischen dem endgültigen Entlastungsbeitrag, der auf dem im September 2022 ermitteln Verbrauch basiert, und der Soforthilfe in Höhe des Dezember-Abschlags kleinere Abweichungen geben kann, erfolgt die genaue Verrechnung mit der nächsten Jahresabrechnung.

Der tatsächliche einmalige Entlastungsbetrag ergibt sich aus einem Zwölftel des im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauchs, multipliziert mit dem im Dezember gültigen Arbeits- und Grundpreis für Gas. Für vermietete Wohnungen erfolgt die Weitergabe der Entlastung durch die Vermieter über die nächste Heizkostenabrechnung.

Fernwärmekunden werden ebenfalls entlastet

Auch Fernwärmekunden profitieren von dieser Einmalzahlung, hieß es in der Sitzung. Als Entlastungsbetrag wird gemäß der gesetzlichen Vorgabe der September-Abschlag mit einem Aufschlag von 20 Prozent angesetzt. Diesen Betrag überweisen die SWI im Laufe des Dezember auf das Konto. Der Abschlag für Dezember wird wie gewohnt abgebucht.

Stichwort Fernwärme: Der Ausbau soll fortgesetzt werden. Im kommenden Jahr werden laut SWI in der Gunvor Raffinerie zwei neue Wärmetauscher installiert. Das Investitionsvolumen dieses Projekts beläuft sich auf etwa 3,7 Millionen Euro. Davon werden auch Umwelt- und Klimaschutz profitieren: Wird die neu verfügbare Fernwärme von den Kunden voll ausgeschöpft und damit beispielsweise komplett Erdgas ersetzen, ergibt sich eine jährliche Co2-Einsparung von rund 9000 Tonnen zusätzlich. Insgesamt spart der Ingolstädter Fernwärmeverbund bisher 73000 Tonnen Co2 pro Jahr.

Weitere Investitionen in Fernwärme-Verbund

Weitere Fernwärme-Leitungen werden in der Preysingstraße für einen Neuanschluss des Christoph-Scheiner-Gymnasiums verlegt, außerdem in der Brentanostraße für das St.-Gundekar-Werk sowie in der Asamstraße, wo die neue Mittelschule ans Fernwärmenetz angeschlossen wird. Auch in der Harderstraße wird am Netz gebaut, um die Altstadt besser zu erschließen. Die Manchinger Straße und Bunsenstraße stehen auch auf dem Plan für 2023, dort gibt es zahlreiche Anfragen von Neukunden an der kompletten Trasse.

Die Fernwärme sei ein wichtiger strategischer Pfeiler auf dem Weg zur Co2-neutralen Energieversorgung für Ingolstadt, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Bolle. „Sie ist umweltfreundlich und wird vor Ort erzeugt. Deshalb investieren wir gerne weiter in den Ingolstädter Fernwärmeverbund.“

Mini-Solaranlagen sollen gefördert werden

Fördern wollen die Stadtwerke ebenfalls Mini-Solaranlagen – auch Balkon-Kraftwerke genannt. Sie finden als Massenprodukte zunehmen Beachtung. Um das Rücklaufen des Stromzählers zu vermeiden, ist so eine Anlage beim Betreiber des Stromnetzes anzuzeigen. Der prüft dann, ob ein Zähleraustausch nötig ist. Das kostet bisher 140 Euro, im kommenden Jahr nichts mehr.

Auch in der Region sind die SWI tätig: So erhielten sie den Zuschlag für die Verlängerung des Erdgas-Konzessionsvertrags in Vohburg. In Karlshuld soll ein PV-Park entstehen, wo ein Elektrolyseur Ökostrom in grünen Wasserstoff umwandelt. Der Baubeginn ist aktuell für Ende 2023 vorgesehen.