Schanzer haben 0:4-Pleite im Hinterkopf
FCI-Verteidiger Lorenz: Wollen gegen Bielefeld offene Rechnung begleichen

05.04.2024 | Stand 05.04.2024, 17:57 Uhr

Genervt: FCI-Innenverteidiger Simon Lorenz kassierte mit seinen Teamkollegen in diesem Jahr schon viermal drei Gegentore in einem Spiel. Zuletzt lief es defensiv wieder besser für die Schanzer, die nun gegen Bielefeld die jüngste Heimmisere beenden wollen. Foto: Imago Images

An den 28. Oktober 2023 hat der FC Ingolstadt keine guten Erinnerungen. Mit 0:4 kassierten die Schanzer damals bei Arminia Bielefeld die höchste Saisonniederlage in der 3. Liga. An diesem Freitagabend (19 Uhr/Magenta Sport) gastieren die Ostwestfalen im Audi-Sportpark – die Gelegenheit für die Ingolstädter, sich zu revanchieren.



„Ich hoffe, dass wir unsere noch offene Rechnung begleichen können und zu Hause auch mal wieder ein Spiel gewinnen. Aber es wird schwierig für uns, denn Bielefeld hat zuletzt deutlich besser gespielt, als es die momentane Tabellensituation hergibt“, meint Vizekapitän Simon Lorenz.

Drei Heimniederlagen in Folge

Der Innenverteidiger, der die meisten Einsatzminuten aller Feldspieler im FCI-Kader aufweist, will mit seinen Teamkollegen den jüngsten 3:0-Erfolg bei der SpVgg Unterhaching bestätigen und die wochenlange Krise mit sechs Spielen ohne Sieg endgültig abschütteln. „Es hat uns schon genervt, dass wir einige Partien nicht gewonnen haben – also nicht nur die Serie, sondern jedes Spiel an sich. Jedes hatte seine eigene Geschichte: mal war es eine Rote Karte, mal die eigene Chancenverwertung, mal haben wir zu viele Tore kassiert“, meint der 27-Jährige im Rückblick.

Drei Heimniederlagen in Folge haben alle Hoffnungen der Schanzer zunichte gemacht. Waren die Ingolstädter nach dem 2:1-Sieg gegen Dynamo Dresden noch das drittbeste Heimteam der 3. Liga, rangieren sie in dieser Statistik nun nur noch auf Platz zehn – ebenso wie in der Gesamttabelle. Mit einem Sieg könnten die Schanzer wenigstens bereits am 32. Spieltag die Punktzahl der schwachen Vorsaison erreichen.

Sieg soll Selbstvertrauen vor Toto-Pokalhalbfinale stärken

Trainer Michael Köllner verspricht vollen Einsatz bis zum Schluss. „Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen, das ist unser eigener Anspruch. Wir werden marschieren und Gas geben, bis die Saison beendet ist“, sagt der 54-Jährige. Ein versöhnlicher Abschluss soll es werden, dazu können sich die Ingolstädter mit einem Sieg gegen Bielefeld Selbstvertrauen für das bedeutungsvolle Toto-Pokal-Halbfinale beim Regionalligisten FV Illertissen holen. Denn die Partie am kommenden Dienstag (18.30 Uhr) kommt womöglich einem Endspiel gleich: Sollte nämlich der bereits feststehende Finalgegner Kickers Würzburg Meister in der Regionalliga Bayern werden, ist dieser bereits für den DFB-Pokal qualifiziert und sein Gegner würde als Teilnehmer nachrücken.

„Natürlich wollen wir den Toto-Pokal gewinnen, aber der aktuelle Fokus liegt auf dem Liga-Spiel gegen Bielefeld“, sagt Lorenz und stört sich selbst daran, wenn er bekannte Floskeln verwendet. „Es kommt mir manchmal dumm vor, auf eine Phrase wie ,Wir müssen uns aufs nächste Spiel konzentrieren‘ zurückzugreifen. Aber wenn man sich das mal grundsätzlich vor Augen führt, ist es wirklich so. Denn was kann ich machen, um einen guten Abschluss der Saison hinzubekommen? Eigentlich nur richtig regenerieren, um fit zu sein, ordentlich trainieren und dann ein gutes Spiel machen“, erklärt Lorenz.

Köllner baut weitgehend auf Team aus dem Unterhaching-Spiel

Wie die Schanzer die verbleibenden acht Pflichtspiele hinbekommen, wird sich zeigen. Personell kann der FCI momentan weitgehend aus dem Vollen schöpfen. Allerdings fällt Youngster Deniz Zeitler, der sich im Training erneut eine Oberschenkelverletzung zuzog, längerfristig aus. Pausieren müssen auch Donald Nduka (Adduktorenverletzung bei der U21) und Thomas Rausch (Aufbautraining nach Magen-Darm-Infekt). „Die Mannschaft hat es in Unterhaching gut gemacht. Tendenziell ist es so, dass wir zufrieden waren, vielleicht bieten sich ein, zwei Wechsel an“, meint Köllner, der den Saisonendspurt nicht als Testballon für seine Nachwuchskräfte sieht. „Wir betreiben jetzt nicht ,Jugend forscht’. Wichtig ist, dass wir die Spieler auf den Platz bringen, mit denen wir planen“, sagt der FCI-Trainer, der zuletzt in Unterhaching in erster Linie auf Erfahrung und Robustheit gesetzt hatte.

Lorenz hält auch die Weiterentwicklung für wichtig. „Dresden erlaubt es einem, hoch zu pressen und Fußball zu spielen. Aber der nächste Gegner schlägt den Ball vielleicht schon wieder nach vorne und lässt unser Pressing gar nicht erst zu. Ein Entwicklungsschritt wird es sein, dass wir Muster besser erkennen und dann abrufen können“, meint der Defensivmann und sieht den FCI gegen Bielefeld auch taktisch wieder gefordert.

DK