Schanzer sechsmal sieglos
FC Ingolstadt in Haching ohne Verletzungssorgen - aber unter Druck

29.03.2024 | Stand 29.03.2024, 19:27 Uhr

Nach dem trostlosen 0:1 gegen den SC Verl fordert FCI-Trainer Michael Köllner für die Partie bei der SpVgg Unterhaching von seiner Mannschaft wieder ein aktiveres Auftreten. In der Fremde taten sich die Schanzer zuletzt leichter. Foto: Bösl

Während der FCI dieser Tage auf den Vereinskanälen sein erstes Schafkopfturnier am 10. April im Weißbräuhaus Ingolstadt bewirbt, gleicht die Vorbereitung der Partie in Unterhaching an Karsamstag (14.03 Uhr/BR und Magenta Sport) für Michael Köllner einem vorösterlichen Puzzlespiel.



Der 54-jährige Trainer muss die Mannschaftsteile wieder so zusammenfügen, dass seine elftplatzierten Schanzer (41 Punkte) ihre Sieglos-Serie nach sechs Spielen nun gegen die SpVgg (Platz sieben, 46 Punkte) stoppen.

• Aufstellungen: „Alle Mann sind an Bord. Wir können aus dem Vollen schöpfen“ – das konnte Köllner in dieser Saison noch nicht oft über seinen Kader behaupten. „Man sieht auf dem Trainingsplatz ganz deutlich: Jeder brennt darauf, in der Startelf zu stehen.“ FCI-Kapitän Lukas Fröde kehrt nach zwei Spiele Rotsperre zurück. Pascal Testroet, der im Test gegen den 1. FC Nürnberg (2:0) nach langwieriger Fußverletzung sein Comeback gefeiert hatte, „merkt man die Intensität des Trainings schon an“, wie Köllner zugibt. „Er bläst manchmal ein bisschen, kann das Ganze aber gut aushalten und zeigt, dass er ein sehr guter Spieler ist.“ Marcel Costly, Yannick Deichmann und Felix Keidel stehen bei je vier Gelben Karten.
Unterhaching: Vollath - Schwabl, Schifferl, Stiefler, Lamby - Skarlatidis, Krattenmacher, Waidner, Keller - Fetsch, Hobsch.
FCI: Funk - Costly, Cvjetinovic, Lorenz, Seiffert - Deichmann, Fröde - Kopacz, Kanuric - Mause, Dittgen (Testroet).

• Ausgangslage: Der letzte Schanzer Sieg in der 3. Liga stammt von Anfang Februar (2:1 gegen Dynamo Dresden). Jüngst gab es im Audi-Sportpark ein ernüchterndes 0:1 gegen den SC Verl. „Meine Frau hat zu mir nach dem Spiel gesagt: ‚Das war so langweilig, ich wäre am liebsten in der Halbzeit nach Hause gegangen.’ Da wusste ich, wir haben richtig schlecht gespielt“, erzählt Köllner von Petra Freitags Kritik von vor knapp zwei Wochen. Der FCI steht im Niemandsland der Tabelle, die Tendenz zeigt jedoch klar nach unten. „Die Pause und der Sieg gegen Nürnberg haben gutgetan, gerade weil wir in der Liga eine Durststrecke haben“, bekennt Köllner. FCI-Sportdirektor Ivica Grlic betonte jüngst im Gespräch mit unserer Zeitung, dass der Trainer wisse, was nun zu tun sei.

• Gute Erinnerungen: Beim Hinrundenspiel gelang es dem FCI, eine im Vergleich zur aktuellen Misere nur halb so große Durststrecke von drei Partien mit einem 3:0-Sieg zu beenden. „Wir waren damals sehr aktiv und haben versucht, Unterhaching so früh wie möglich zu stören“, erinnert sich Köllner. Sein Team solle der SpVgg „mit derselben Körperlichkeit begegnen“ wie im Oktober. Der Trainer bilanziert: „Das war eines unserer besten Spiele in der Hinrunde. Wir haben sie müde gespielt.“ Dann zeigten sich die Schanzer spät effizient: Benjamin Kanuric (71. Minute), Simon Lorenz (85.) und Fröde (89.) trafen.

• Fans: Nach offiziellen Angaben werden rund 350 Schanzer Fans ihren Verein ins 90 Kilometer entfernte Unterhaching begleiten. Im Gästeblock wird es nach den Partien bei den Löwen sowie in Aalen (gegen Ulm) und Regensburg den Abschluss einer vierteiligen Choreografie geben.

• Gegner: Aufsteiger Unterhaching, mit „nur“ acht Punkten Rückstand auf Relegationsrang drei, ist längst aller Abstiegssorgen ledig „und schielt vielleicht sogar noch mit einem kleinen Auge nach oben“, vermutet Köllner, dessen Team sich mit der zweitbesten Abwehr der Liga (32 Gegentore, FCI: 42) misst. Als einen weiteren Hachinger Erfolgsfaktor neben der Defensivstärke hat Köllner die Konstanz in der Formation um das Sturmduo Mathias Fetsch und Patrick Hobsch ausgemacht. Zudem darf die SpVgg auf ihre Heimstärke (zwei Punkte im Schnitt) bauen. Wenn die Schanzer in den vergangenen Wochen nur ansatzweise ihr Potenzial abrufen konnten, dann auswärts, siehe das 0:0 gegen Ulm oder das 1:1 im Donauderby beim Jahn. Das „Wie“ ist für Köllner am Osterwochenende nicht zwingend erstrangig: „Wenn wir einen Tick schlechter spielen, dafür aber in Unterhaching gewinnen, wär’s mir auch recht.“