Bayernliga Nord
Trainer Karg erwartet vom FC Ingolstadt II beim SC Feucht eine Reaktion – Zurawka nach Rain

29.03.2024 | Stand 29.03.2024, 17:30 Uhr
Julian Meier

Ist für das Duell gegen Feucht wieder eine Option: Ibrahim Madougou vom FC Ingolstadt II. Foto: Meyer

Es gehört wohl zu den schwierigsten Aufgaben eines Fußballtrainers, nach der Euphorie die Depression zu verhindern. Die ganze Woche über hatte Thomas Karg versucht, seinen Spieler klarzumachen, dass sie nicht nachlassen dürfen. Nach dem fulminanten 6:1 im Spitzenspiel gegen den SC Eltersdorf war ihm bewusst, dass es gegen Kellerkind DJK Ammerthal eine ähnliche Leistung brauchen würde.

Auch wenn die Oberpfälzer fünfmal in Folge verloren hatten und sein FC Ingolstadt II sechsmal in Folge ungeschlagen geblieben war. Doch es nützte alles nichts: Nach einer durchwachsenen Leistung gingen die Jungschanzer erstmals in diesem Jahr in der Bayernliga Nord als Verlierer vom Platz.

„Es ist ein Stück weit natürlich, dass man unterbewusst einen Schritt weniger macht, wenn man zuvor ein so gutes Spiel gemacht hat. Uns ist die Intensität in den Zweikämpfen abgegangen“, erklärt der Coach des FCI. Die 1:2-Pleite am vergangenen Wochenende ordnete Karg als „Dämpfer nach einer echt guten Phase“ ein – sein Team hatte im Jahr 2024 bis dahin 13 von 15 möglichen Punkten eingefahren. Durch die Niederlage gegen Ammerthal vergrößerte sich der Rückstand auf Relegationsplatz zwei wieder auf acht Zähler. „Es ist ärgerlich, weil wir wissen, dass wir es viel besser können. Aber wir haben es abgehakt, weil wir es eh nicht mehr ändern können. Am Wochenende wollen wir auf jeden Fall wieder unser altes Gesicht zeigen“, stellt Karg klar.

An diesem Samstag (14 Uhr) sind die Voraussetzungen ähnlich wie schon gegen Ammerthal: Mit dem 1.SC Feucht trifft der FCI auf einen nominell schwachen Gegner. Die Franken sind seit dem achten Spieltag Tabellenletzter, haben die vergangenen drei Partien verloren und stellen wenig überraschend die schlechteste Offensive (26 Treffer) und die schwächste Defensive (69 Gegentore) der Liga.

Ein neuerliches Einstellungsproblem bei seinen Jungs fürchtet Karg allerdings nicht: „Ich bin mir sehr sicher, dass nach dem Ergebnis am vergangenen Wochenende jeder gewarnt ist. In der Bayernliga kann man keine Spiele mit 60, 70 oder 80 Prozent gewinnen.“ Das seien Erfahrungen, die für die jungen Spieler dazugehörten. „Das hat die Jungs selbst genervt, das Wochenende war nach dem Spiel gelaufen. Deswegen wollen wir es besser machen, damit wir Ostern ein schöneres Wochenende haben.“

In personeller Hinsicht gibt es derweil gute Nachrichten: Sowohl Ibrahim Madougou (Entzündung am Schienbein) als auch Valdrin Konjuhi (Muskelverletzung) sind zurück im Mannschaftstraining und könnten gegen Feucht wieder eine Option sein. Das Sturmduo ist immer wieder von Verletzungen geplagt und kommt in dieser Spielzeit gemeinsam gerade mal auf zehn Einsätze. Ein weiterer Offensivmann, Top-Torjäger Michael Udebuluzor, ist noch fraglich. Nach seiner Rückkehr von der Nationalmannschaft Hongkongs wird sich erst kurzfristig entscheiden, ob er fit genug ist, um aufzulaufen. Selbiges gilt für Torhüter Enrique Bösl, der mit der Auswahl der Dominikanischen Republik unterwegs war. Auch hinter den Einsätzen von Dominic Dedaj (gesundheitliche Probleme) sowie Mussa Fofanah (Schambeinprobleme) stehen noch Fragezeichen. Sicher ausfallen wird Keeper Marcel Brinkmann (Bänderverletzung).

Neuigkeiten gibt es auch bei einer Personalie außerhalb des Spielerkaders: Wie Ende vergangener Woche bekannt wurde, wird Co-Trainer Sven Zurawka den FCI am Saisonende verlassen und als Cheftrainer bei Bayernligist TSV Rain/Lech anheuern. Seit 2020 war der 28-Jährige bei der U21 der Ingolstädter tätig. Karg reagierte mit Verständnis auf Zurawkas Entscheidung: „Das ist eine Top-Chance für ihn, um in der Bayernliga Fuß zu fassen. Er war jetzt lange in der Rolle des Co-Trainers bei uns und hat über Jahre hinweg einen richtig guten Job gemacht. Ich drücke ihm die Daumen.“ Über seine eigene Zukunft wollte Karg trotz laufender Gespräche noch nichts verraten: „Das ist noch offen.“

DK