2.Judo-Bundesliga
ESV Ingolstadt hat sich enorm verstärkt – und muss gleich gegen Erstligaabsteiger Rüsselsheim ran

14.03.2024 | Stand 14.03.2024, 18:11 Uhr

Schwere Aufgabe: Valentin Larasser (rechts) bekommt es mit den „Coyoten“ des ESV Ingolstadt beim Saisonstart gleich mit Aufstiegskandidat JC Rüsselsheim zu tun. Foto: Rimmelspacher

Gut fünf Monate liegt der letzte Kampf zurück, doch jetzt geht es wieder auf die Matte: Die Judoka des ESV Ingolstadt starten an diesem Samstag (16 Uhr, Alte ESV-Halle, Geisenfelder Straße) mit dem Heimkampf gegen den Judoclub Rüsselsheim in die neue Saison der 2. Bundesliga Süd.

Vor dem Auftakt ist Trainer Sebastian Zimmermann, in der Vorsaison mit den „Coyoten“ immerhin Dritter in der Südgruppe, hin- und hergerissen. Zum einen freut er sich, weil sein Kader im Vergleich zum Vorjahr noch einmal stärker geworden ist, schließlich kann er in nahezu allen Gewichtsklassen Verstärkungen präsentieren. Dem gegenüber steht allerdings die neue Ligazusammensetzung, die die Eisenbahner bis zum Saisonende am 7. September vor deutlich größere Herausforderungen stellen wird als bisher.

„Wer mich kennt weiß, dass ich nach Möglichkeit immer aufs Podium will, unter die Besten drei“, beginnt der 54-Jährige, „aber das wird in diesem Jahr sehr, sehr schwer für uns.“ Nicht nur, dass die Liga auf inzwischen acht Mannschaften angewachsen ist, unter den Konkurrenten sind mit Auftaktgegner JC Rüsselsheim und dem VfL Sindelfingen auch zwei Erstligisten aus dem Vorjahr. „Außerdem schätze ich den TSB Ravensburg und HTG Bad Homburg sehr stark ein“, sagt der ESV-Coach. Bleiben mit dem JT Heidelberg, dem JC Mainz und dem JT Rheinland noch drei Rivalen auf Augenhöhe. „Es wird sehr hart, das ist klar“, sagt Zimmermann, der sich nicht mit einem Mittelfeldplatz anfreunden mag.

Aber wer weiß, vielleicht ist das neu zusammengestellte Team der „Coyoten“ ja auch für die eine oder andere Überraschung gut. Die Fans der Ingolstädter können sich jedenfalls auf gleich neun neue Gesichter freuen, sodass in praktisch allen Gewichtsklasse auch neue Chancen entstehen. Als spektakulärste Neuverpflichtung nennt Zimmermann den französischen Nationalkader-Athleten Mohamed-Montassar Rouahi, der in der Kategorie +100kg nicht nur aufgrund seiner Statur ein echtes Schwergewicht ist. „Im Training hat er mich beeindruckt. Er bewegt sich, als hätte er gerade mal 90 Kilo drauf. ein wirklich fitter Athlet. Für uns ist das wie ein Sechser im Lotto, dass Mohamed jetzt für uns kämpft“, schwärmt der ESV-Coach. Einen ähnlich guten Eindruck bei den gemeinsamen Einheiten hinterließ Samir Gegic, den Zimmermann „eine Kampfmaschine“ nennt und der in der Klasse -66kg auf die Matte gehen wird.

Ob der Afghane Suleyman Ahmad Ahmadi (-60kg), Daniel Scheller (-66kg), Kilian Daller, Tareq Jamal (beide -73kg), Jakob Levers, Muchamed Amin Ediev (beide -81kg) oder Andreas Neubauer (-90kg) – alle Neuzugänge vergrößern nicht nur die Optionen der Ingolstädter, sondern machen das Team auch stärker, wie Zimmermann erklärt. „Hätten wir all diese Kämpfer im Vorjahr gehabt, wären wir vermutlich ganz vorne gelandet“, sagt der Trainer-Routinier.

Doch in dieser Saison ist eben auch die Konkurrenz stärker geworden. Und so wird der erste Kampf an diesem Samstag gleich zu einer Art Gradmesser, wenn mit dem ehemaligen Bundesligisten Rüsselsheim einer der Topfavoriten auf die Ingolstädter Matte tritt. Die Zuschauer (der Eintritt ist wie immer frei), dürfen sich auf eine spannende Auseinandersetzung freuen.

Damit dies auch für den Gegner so bleibt, will Zimmermann ganz bewusst bis zuletzt für sich behalten, welche Kämpfer er selbst für den Auftakt-Samstag nominiert. „Wir werden eine starke Mannschaft haben, hoffen auf viele Zuschauer, eine tolle Atmosphäre und spannende Kämpfe. Das ist uns das Wichtigste. Und dann schauen wir mal, was am Ende rauskommt“, sagt der Coyoten-Dompteur. Überraschungen nicht ausgeschlossen.

DK