Ingolstadt/Eichstätt
Erste Förderperiode von „Mensch in Bewegung“ abgeschlossen

14.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:32 Uhr

In der Fußgängerzone: Die Wissenschaftsgalerie von KU und THI in der Ludwigstraße wurde im Juli 2021 eröffnet. Foto: Archiv Hauser

Zum Jahreswechsel konnte die erste Förderphase des Projekts „Mensch in Bewegung“ der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) nach fünf Jahren abgeschlossen werden. Auch die zweite, erneut fünfjährige Förderphase, die eine Antragssumme von zehn Millionen Euro umfasst, wird über das Bund-Länder-Programm finanziert.

Das Projekt war angetreten, die Universität raus aus dem Hörsaal und näher an das Leben der Menschen zu bringen. Wie lässt sich eine Universität für die breite Öffentlichkeit öffnen? Welche Ansätze zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen braucht es? Und wie lässt sich die Zusammenarbeit mit Partnern in der Region wirksam gestalten? Das waren nur einige der Fragen, mit den sich „Mensch in Bewegung“ in den vergangenen fünf Jahren beschäftigt hat.

Zusammenarbeit mit Vereinen war Neuland

Dazu wurden unterschiedliche Themenfelder bearbeitet wie beispielsweise Mobilität, digitale Transformation, nachhaltige Entwicklung und bürgerschaftliches Engagement. Während Unternehmenskooperationen an Hochschulen längst üblich sind, sei die Zusammenarbeit mit Städten, Landkreisen oder Gemeinden ebenso wie mit Vereinen oder zivilgesellschaftlichen Initiativen oftmals noch Neuland, heißt es in einer Mitteilung. Das Projekt habe dazu beigetragen, die damit verbundenen Hürden besser zu verstehen und Angebote zu schaffen, die eine gewinnbringende Zusammenarbeit für alle Beteiligten erleichtern.

Ausgangspunkt der Überlegungen ist die für die KU leitende Idee einer engagierten Hochschule: „Als Universität ist es uns wichtig, Brücken zwischen der Wissenschaft und der Gesellschaft zu bauen“, so KU-Präsidentin Gabriele Gien. „Durch das Projekt ‚Mensch in Bewegung‘ konnten wir neue Wege der Zusammenarbeit etablieren, die die Integration wissenschaftlichen Wissens zur Lösung gesellschaftlicher Fragestellungen noch besser ermöglichen. Gleichzeitig wollten wir als Universität herausfinden, welche Themen die Menschen in der Region umtreiben, um diese in Forschung und Lehre gezielter aufgreifen zu können.“

Ein Projekt, das besonders viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bis hin zu den Marktplätzen in den Gemeinden generiert hat, war die Engagement-Tour. Mit einem Lastenrad sind Projektmitarbeiter im Sommer 2021 einen Monat lang umhergefahren und haben engagierte Bürgerinnen und Bürger interviewt. Aus Sicht der Universität könnte das als „Prototyp einer neuen Dialogkultur mit außeruniversitären Partnern gelten“.

Wissenschaftliche Erkenntnisse vermitteln

Ein weiteres Format, das die Uni näher zu den Menschen bringen soll, sind die Zukunftsforen. Dabei geht es nicht nur darum, wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln, sondern auch darum, Möglichkeiten zu schaffen, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen.

Die Corona-Pandemie hat die Beteiligung der Öffentlichkeit erschwert. Vorträge wurden in dieser Zeit in den digitalen Raum verlagert. An der KU wurde entsprechend ein Medienstudio aufgebaut, das Forschende auch künftig nutzen können, hieß es.

Im Rahmen eines eigens durch das Projekt eingerichteten „Innovationsfonds“ wurden an der KU zehn Kooperationsprojekte unter Beteiligung von Partnerorganisationen initiiert werden. Entstanden sind etwa der „Schanzer Pluspunkt“, ein Projekt zur regionalen Gesundheitsförderung, oder die digitale App „HEiDi“, die seit Kurzem bundesweit von Einsatzkräften bei der psychosozialen Notfallversorgung eingesetzt wird.

Neu entstanden sind unterschiedliche Orte und Räume für Austausch und Begegnung. So präsentierte sich die KU auf der Landesgartenschau in Ingolstadt mit einem Pavillon oder eröffnete gemeinsam mit der THI im Jahr 2020 die „Wissenschaftsgalerie“, die Forschungsprojekte im Stadtzentrum von Ingolstadt in wechselnden Ausstellungen erlebbar macht.