Prozess in Ingolstadt
Doppelgängerinnenmord: Verteidigung fordert Aussetzung des Verfahrens

16.01.2024 | Stand 17.01.2024, 9:04 Uhr

Der Deusch-Irakerin und ihrem jetzt 25-jährigen Komplizen aus dem Kosovo wird Mord in Tateinheit mit Anstiftung zu weiteren Morden vorgeworfen. − Foto: Hammer

Das Hauptverfahren im sogenannten Doppelgängerinnenmord von Ingolstadt vor der 1. Strafkammer des Landgerichts Ingolstadt hat begonnen. Doch es könnte unterbrochen werden, bevor der Prozess richtig angefangen hat.



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Denn nach Verlesung der Anklageschrift durch Staatsanwältin Alexandra Engel beantragte der Münchner Rechtsanwalt Johannes Makepeace, einer von vier Verteidigern der 24-jährigen Deutsch-Irakerin, die Aussetzung des Verfahrens.

Grund dafür ist, dass nach Erhebung der Anklage bis zum Tag vor Prozessbeginn noch umfangreiches Material eingegangen ist und eine Verteidigung und ein faires Verfahren somit nicht möglich seien. Die späte Akteneinsicht zeige, dass bei der Anklagestellung die Ermittlungen nicht abgeschlossen sein konnten oder, dass die Staatsanwaltschaft versuche, durch Salami-Taktik das Verfahren zu behindern. Die Sitzung wurde unterbrochen.

56 Messerstiche



Anschließend hat die Staatsanwaltschaft Gelegenheit zu einer Stellungnahme. Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, im August 2022 eine 23-jährige Frau aus Eppingen mit 56 Messerstichen ermordet zu haben.

Der Deusch-Irakerin und ihrem jetzt 25-jährigen Komplizen aus dem Kosovo wird Mord in Tateinheit mit Anstiftung zu weiteren Morden vorgeworfen. Beide wurden heute getrennt in den Gerichtssaal geführt. Die Angeklagte hielt sich dabei eine Mappe vors Gesicht, der Mitangeklagte zeigte sein Gesicht offen.