Urteil im Mai erwartet
Aufwendiger Prozess um Mord an Doppelgängerin startet in Ingolstadt

16.01.2024 | Stand 12.03.2024, 12:09 Uhr

Große Bestürzung herrschte in Ingolstadt nach dem Mord an der Doppelgängerin in der Peisserstraße. − Foto: Schattenhofer

Ein spektakuläres Gewaltverbrechen um eine Doppelgängerin wird ab Dienstag (9.15 Uhr) das Landgericht Ingolstadt beschäftigen. Einer jungen Frau wird vorgeworfen, dass sie untertauchen und ihren Tod vortäuschen wollte. Deswegen soll sie über ein soziales Netzwerk Kontakt zu einer Frau in Baden-Württemberg, die ihr ähnlich sieht, aufgenommen haben.



Das Opfer, eine 23-Jährige aus Eppingen (Landkreis Heilbronn), wurde im August 2022 bestialisch mit 56 Messerstichen getötet. Dafür sollen die Angeklagte sowie ein ebenfalls beschuldigter Mann verantwortlich sein. Die beiden Verdächtigen haben laut Staatsanwaltschaft den Mordvorwurf bestritten und dann während der Ermittlungen geschwiegen.

Ingolstädterin wollte Tod vortäuschen und suchte eine Doppelgängerin



Im vergangenen Sommer war gegen die damals beide 24 Jahre alten Beschuldigten, eine Deutsch-Irakerin und einen Kosovaren, Anklage erhoben worden. Die angeklagte Frau soll geplant haben, ihren Tod zu simulieren. Dafür soll sie über Instagram versucht haben, Kontakt zu ihr optisch ähnelnden Frauen aufzunehmen, um so ein Opfer zu finden. Es soll versucht worden sein, diese Doppelgängerinnen zu treffen. Die 23-Jährige soll darauf eingegangen sein.

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Daraufhin sollen die Angeklagten nach Eppingen gefahren sein und das Opfer unter einem Vorwand von zu Hause abgeholt haben. Dann soll die junge Frau in einem Wald umgebracht worden sein. Später soll das Auto der Angeklagten mit der Leiche darin in Ingolstadt abgestellt worden sein.

Nach der Entdeckung der Toten war zunächst tatsächlich vermutet worden, dass die später angeklagte Ingolstädterin getötet wurde, weil sich beide Frauen so ähnlich sahen. Doch schon am nächsten Tag wurde das vermeintliche Opfer als Tatverdächtige festgenommen, ebenso der beschuldigte Mann.

Das Ingolstädter Landgericht plant insgesamt 28 Verhandlungstermine, ein Urteil könnte es demnach im Mai geben.

− dpa