Pünktlich zur Hitzewelle
Donauwurm am Ingolstädter Baggersee wieder geöffnet

27.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:41 Uhr

Da war er noch gesperrt: Familie Franke im Juni vor dem beliebten Donauwurm am Baggersee. Vorige Woche wurde die Anlage gereinigt. Sie ist jetzt wieder geöffnet. Der Stadtrat diskutierte darüber, wie sich die Attraktivität des Baggersees steigern lasse. Foto: Hammer

Pünktlich zum Anglühen der nächsten Hitzewelle gab es vergangene Woche eine gute Nachricht für alle, die gerne im Baggersee baden: Der Wasserspielplatz Donauwurm ist nach wochenlanger Schließung wegen des zu hohen Wasserstands wieder geöffnet.



Er wurde von Gänsekot gereinigt. Aber das Grundproblem bleibt: Das Wasser steigt manchmal so stark, dass die Steganlage aus Sicherheitsgründen geschlossen werden muss. Die Ursache ist noch unbekannt.

„Derzeit steht das Wasser 14 Zentimeter unter der Spielfläche“, berichtete Stadtbaurätin Ulrike Wittmann-Brand in der Stadtratssitzung. „Wir wissen aber nicht, woher die variierenden Wasserstände kommen.“ Man prüfe, ob ein schwimmender Donauwurm, der bei Hochwasser mit steigt, eine Lösung sein könnte. Es gebe zwei Varianten. Die Kosten würden etwa bei 200.000 Euro liegen.

Alfred Grob (CSU) und Karl Ettinger (FDP) setzten sich besonders vehement für eine Verbesserung ein. „Wir tun da jetzt seit zwei Jahren rum. Das ist schwer vermittelbar, denn nix passiert!“, sagte Ettinger. Der See sei auch wichtig, damit die Kinder schwimmen lernen. Dazu Christian Höbusch (Grüne): „Strukturierter Unterricht ist im See nicht möglich. Ich würde es nicht machen.“

Georg Niedermeier (UWG) findet, dass eine ganze Menge geschehen müsse, um das Naherholungsgebiet rings um den Baggersee attraktiver zu gestalten. Ziel: „Ein Freibad 2.0.“ Und er zählte auf: Ein zweiter Kiosk, ein Bootsverleih, mehr Stege, größere Liegewiesen, eine Verlängerung der Buslinie 53 zum Baggersee (sie endet an der Humboldtstraße) und weitere Maßnahmen. „Wir tun, was möglich ist“, sagte Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll (CSU). So würden die Liegewiesen vier bis fünf mal im Jahr gemäht. Die Verwaltung versuche auch, sich des Problems mit den „Hinterlassenschaften der Graugänse“ anzunehmen, aber das sei nicht so einfach.

„Freibad 2.0? Das bezweifle ich“, ließ Bürgermeisterin Petra Kleine (Grüne) Niedermeier wissen. Man müsse das Naherholungsgebiet natürlich „gut pflegen, aber dafür brauchen wir mehr Leute, die das kontinuierlich machen“.

Christian Pauling (Die Linke) vermisst eine öffentliche WC-Anlage am See. Es sei auf Dauer keine Lösung, wenn man sich in der Gaststätte „erst mal für 4,50 einen Spezi kaufen muss, um auf die Toilette gehen zu können“. Schließfächer, in denen Schwimmer und Jogger Wertsachen verstauen können, wären auch eine Bereicherung.

• Keine Monoverbrennung in der MVA: Das Thema bewegt Mailing und Feldkirchen sehr. Ab 2029 müssen Großstädte in Klärschlamm den Mineralstoff Phosphat herausfiltern. Es gibt dafür das Verfahren der Monoverbrennung. In einem 2020 erstellten Gutachten wird das „als beste Lösung“ bezeichnet, „aber die Bevölkerung hält das für keine gute Idee“, sagte OB Scharpf. Die Stadt werde daher alles dafür tun, um die Monoverbrennung des Schlamms in der MVA Mailing zu verhindern. Es zeichneten sich bereits „neue, intelligente technische Lösungen“ für die Rückgewinnung von Phosphat ab.

DK