Ingolstadt
Digitale Gründerschule

Christoph-Scheiner-Gymnasium entwickelte innovatives Unterrichtswerkzeug und wurde dafür ausgezeichnet

10.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:22 Uhr

5000 Euro gehen an das Scheiner-Gymnasium: Preisverleihung mit Kultusstaatssekretärin Anna Stolz (v.l.), Scheiner-Direktorin Iris Jamnitzky, ihrem Stellvertreter Martin Pabst und Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Foto: Stiftung Bildungspakt Bayern

Ingolstadt – Als die Digitalisierung im bayerischen Bildungswesen Pause machte – machen musste –, blieb man im Ingolstädter Scheiner-Gymnasium locker online: Im März 2020 lag kurz nach der Schließung aller Schulen der vom unvermittelten Heimunterricht völlig überlastete kultusministerielle Server Mebis darnieder. Da schaltete die Schule am Hartmannplatz ihre eigene Plattform frei. Und mehrere Lern-Apps. Dank des stabilen Videokonferenzsystems wurde die Verbindung gehalten, und das Gymnasium kam ziemlich störungsfrei- kommunikativ durch die Krise.

Dieser Vorsprung bei der Digitalisierung lässt sich mit dem traditionellen technisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt des Scheiners erklären, aber auch mit dem Talent und Engagement des stellvertretenden Direktors Martin Pabst auf dem Terrain der Informatik. Er hat ein sehr nützliches Unterrichtswerkzeug entwickelt, für das die Schule mit dem Digitalpreis der Stiftung Bildungspakt Bayern ausgezeichnet wurde.

Es bedarf gewisser Grundkenntnisse, um zu verstehen, was das Scheiner da Innovatives und zudem einfach online Bedienbares ans Netz gebracht hat. Iris Jamnitzky, die Direktorin, erklärt es so: „Gegenstand der Prämierung ist die an unserer Schule von meinem Stellvertreter, Herrn Pabst, entwickelte Online-IDE (Integrated Development Environment), eine plattformunabhängige, browserbasierte Entwicklungsumgebung zur Erstellung objektorientierter Computerprogramme sowie ein begleitender interaktiver Programmierkurs auf www.learnj.de. Beide zielen darauf ab, die Einstiegshürden beim Erlernen der ersten Programmiersprache zu senken, ohne Abstriche beim wissenschaftlichen Anspruch machen zu müssen. Sie vernetzen zudem die Lehrkräfte mit den Schülerinnen und Schülern, so dass das Austeilen von Aufgaben, die Korrektur der Hausaufgaben und die Zusammenarbeit in Gruppen online auf einfache Art möglich sind. Insbesondere kann die Lehrkraft bei Problemen jederzeit online weiterhelfen, so dass nie Frust aufkommt, wenn mal etwas nicht gleich funktioniert.“

Inzwischen arbeiten mit der Online-IDE und dem Kurs auf www.learnj.de über 6000 Schülerinnen und Schüler an mehr als 60 weiteren bayerischen Gymnasien. „Die Effizienz des neuen Unterrichtswerkzeugs hat sich also schnell herumgesprochen! Eine unserer Schülerinnen bringt in ihrer Freizeit mit Hilfe der Online-IDE sogar Schülerinnen und Schülern im Alter von 8 bis 12 das Programmieren bei und begeistert damit die Kinder und deren Eltern“, erzählt Iris Jamnitzky.

Bei der Verleihung des Digitalpreises hielt Guido Rost von Google Deutschland die Laudatio auf das Scheiner-Gymnasium. Er sprach von einer „herausragenden Innovation im Fach Informatik“. Er sei sich sicher: Bald werden noch „viele, viele, viele Schulen mehr“ die Scheiner-IDE einsetzen.

sic