Harte Party
Die Ingolstädter Band Waves Like Walls gibt es seit zehn Jahren – nur ein Grund für ein Festival in der Fronte

03.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:49 Uhr

Waves Like Walls laden am Samstag mit sechs anderen Bands in die Fronte. Foto: Schuhmann

Wenn Waves Like Walls die Bühne betreten, rührt sich was. Seit zehn Jahren gehört die Metalband fest zur Ingolstädter Musikszene. Grund genug, ausgiebig zu feiern – natürlich mit einem Konzert, zu dem die Band auch andere Musiker eingeladen hat. Das Jubiläum ist aber nicht der einzige Anlass für das Indoor-Festival am Samstag, 5. November, in der Fronte, wie Gitarrist Florian Raith im Gespräch mit dem DONAUKURIER erklärt.



Das letzte Konzert von Waves Like Walls in Ingolstadt liegt schon einige Zeit zurück. Was hat die Corona-Zwangspause mit der Band gemacht?


Florian Raith: Es war natürlich eine große Unsicherheit. Wenn auch nicht finanziell, weil wir alle nicht von der Musik leben. Entsprechend war es in diese Richtung für uns nicht so problematisch, aber es gab sehr viele Konzertabsagen. Wir hatten in den vergangenen Jahren jeweils zwei, drei Auftritte, wenn es gerade irgendwo gepasst hat. Wir waren unter anderem in München, Darmstadt und bei Bremen. Wir haben mitgenommen, was ging, aber insgesamt war doch eher wenig los... Das größte Problem war natürlich, dass wir unser Album live nicht darbieten konnten. Da verpufft natürlich einiges. Man kann online das ein oder andere auffangen, aber eine Livepräsentation kann man eigentlich nicht ersetzen. Wir wollten, als das Album 2020 herausgekommen ist, ein großes Konzert in Ingolstadt machen, so ähnlich, wie wir es jetzt planen. Das mussten wir aber immer wieder verschieben.

Am Wochenende laden Sie zu einem Festival. Laut Einladung gibt es dafür drei Anlässe.

Raith: Genau. Im Mittelpunkt steht unser Jubiläum. Dass wir es mit Höhen und Tiefen geschafft haben, zehn Jahre zu bestehen. Das ist in Ingolstadt – gerade im härteren Bereich – nicht allen Bands gelungen. Und dann wollen wir natürlich in Ingolstadt unser Album präsentieren. Der dritte Punkt ist, dass wir am Freitag – dem Tag vor dem Konzert – unsere neue Single „Enemy“ herausbringen, die wir dann am Samstag erstmals live spielen.

Sie sind in den zehn Jahren den härteren Klängen treu geblieben. Ist Metal und Hardcore nicht eher ein Sound der 1980er und 1990er? Warum machen Sie nicht mal ein bisschen Elektro?

Raith: (lacht) Ich glaube gar nicht, dass das ein Sound aus den 80er oder 90ern ist. Klar, für einen Außenstehenden kann man das schon in eine Ecke packen, aber ich würde unseren Sound schon etwas später ansetzen. Er entwickelt sich ja auch weiter. Aber natürlich ist das nicht das, was aktuell total in Mode ist. Wir wollen uns aber treu bleiben und machen das, auf was wir Lust haben. Das heißt, dass Elektro in unserer Musik tatsächlich eher nichts zu suchen hat. Das bedeutet aber nicht, dass wir Elektro furchtbar finden. Wir sind breit aufgestellt, was die privaten Vorlieben betrifft, aber für Waves Like Walls ist das halt nicht das, was wir aussagen wollen.

Für das Festival haben Sie sich sechs weitere Bands eingeladen. Was gibt es zu denen zu sagen?

Raith: Das Konzert steht auch unter dem Titel „Family and Friends“ – der Name unseres allerersten Songs aus dem Jahr 2012. Wir wollen das künftig einmal im Jahr machen. Der Name sagt es schon: Wir wollen Bands dabei haben, die uns die letzten Jahre begleitet haben, mit denen wir gerne spielen und mit denen wir auch sonst gerne Zeit verbringen. Da muss es dann musikalisch auch nicht immer exakt in eine Richtung gehen. Wir sind ja eher härter unterwegs, aber rund die Hälfte der anderen ist eher im Punkrock angesiedelt – und vielleicht auch ein bisschen allgemeinverträglicher als wir. Die Bands sind alle aus der Region. Nur Rogues kommen von etwas weiter weg, aus der Chamer Gegend.

Warum geht es schon um 17 Uhr los?

Raith: Sieben Bands an einem Abend muss man erst einmal unterbekommen. Jede soll eine ausreichende Plattform bekommen. Wer wann spielt wollen wir übrigens bewusst nicht bekannt geben. Wir wollen, dass sich die Leute alle Bands anschauen und nicht nur für ihre Lieblingsband vorbeikommen.

Das Gespräch führte Johannes Hauser

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Der Einlass zum Konzert in der Fronte beginnt am Samstag, 5. November, um 16 Uhr. Die erste Band spielt ab 17 Uhr. Neben Waves Like Walls sind dabei: Rogues, Waiting for Summer, Slitch Fane, At the Abyss (Reunion nach 12 Jahren), Ohnmacht (erstes Konzert überhaupt) und Snumen. Mit den Konzertkarten erhält man auch Eintritt zur Aftershow-Party im Amadeus.

DK