Interview nach Sieg in Köln
ERC-Stürmer Bailey über erste gewonnene Play-off-Serie der Karriere: „Bedeutet mir viel“

15.03.2024 | Stand 15.03.2024, 20:25 Uhr

Mit zwei Treffern hatte ERC-Stürmer Casey Bailey großen Anteil am Pre-Play-off-Triumph gegen die Kölner Haie und Tobias Ancicka. Foto: Imago Images

Für Casey Bailey vom ERC Ingolstadt war die gewonnene Pre-Play-off-Serie gegen die Kölner Haie eine besondere: Es war der erste Triumph in einer K.-o.-Runde für den Stürmer aus Alaska, der seit zehn Jahren Profi ist. Nach dem entscheidenden 4:2-Sieg am Donnerstag lobte Bailey den Charakter der Panther.



Herr Bailey, als Sie in Ihrer monatelangen Verletzungspause für das Comeback geschuftet haben, haben Sie von so einem Abend geträumt?

Casey Bailey: Absolut. Ich bin seit zehn Jahren Profi, und erst zum zweiten Mal darf ich den Geschmack der Play-offs kosten. In der Corona-Saison haben wir mit Iserlohn gegen Berlin verloren. Das war jetzt zwar nur eine „Best-of-Three“-Serie, aber das ist meine erste gewonnene Play-off-Serie überhaupt. Das bedeutet mir viel.

An dem Seriensieg haben Sie mit zwei Treffern großen Anteil. Nach der Klatsche zum Auftakt haben Ihnen nicht viele Leute zugetraut, sich noch durchzusetzen.

Bailey: Das erste Spiel war kollektiv nicht unser bestes, warum auch immer. Aber wir wussten, dass wir auswärts stark sind. Viele Jungs aus Europa haben im Profibereich noch nie an zwei Tagen hintereinander gespielt, auch ich schon lange nicht mehr. Aber wir haben das gut gelöst. Das sollte uns Selbstvertrauen für den Rest der Play-offs geben.

Was sagt dieser Triumph über den Charakter der Mannschaft aus?

Bailey: Viel! Wir haben ein widerstandsfähiges Team. Wir haben es geschafft, das erste Spiel abzuhaken und nicht mehr dran zu denken, als wir nach Köln kamen. Man muss vor „Garts“ (Goalie Michael Garteig, d. Red.) den Hut ziehen, er hat großartig gespielt. Das gilt aber für viele im Team.

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Beschreiben Sie mal Ihr Tor. Waren Sie überrascht, dass der Puck reinging?

Bailey: (lacht) Definitiv. Es gibt keine schlechten Schüsse. Ich sah, dass „Wojo“ zum Tor zog, und wollte die Scheibe einfach dorthin bringen. Manchmal hat man das Glück.

Nun geht es im Viertelfinale gegen Bremerhaven. Könnte es ein Vorteil speziell für den Auftakt sein, dass Sie schon im Rhythmus und voller Selbstvertrauen sind?

Bailey: Ich denke schon. Sie sind vielleicht ausgeruhter, aber wir haben uns in einer schwierigen Situation bewiesen. Es wird wieder ein harter Kampf.

Bremerhaven bedeutet auch: weite Reisen. Werden Sie jetzt bei der Klubführung vorstellig mit der Bitte dorthin zu fliegen?

Bailey: (lacht) Das übersteigt meinen Einflussbereich, fürchte ich.