PV-Module auf dem Straßenbelag?
BZA Mitte diskutiert verschiedene Konzepte und Maßnahmen

27.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:26 Uhr
Sabine Kaczynski

Endlich wird die Toilettenanlage am Künettegraben ganzjährig zur Verfügung stehen – darauf hatte der BZA Mitte mehr als sieben Jahre gewartet. Fotos: Kaczynski

Zur Sitzung des BZA Mitte begrüßte der Vorsitzende Franz Ullinger neben diversen Stadträten auch Baureferent Gero Hoffmann, die Fahrradbeauftragte Theresa Schneider sowie den neuen Koordinator Naherholungsgebiete, Christoph Jaumann.

Die Fahrradbeauftragte lud zum Mobilitätskonzept-Workshop ein, der am 4. Mai mit maximal zwei Vertretern pro BZA stattfinden soll. Sie bat um interne Vorgespräche, in denen Probleme, neuralgische Punkte, aber auch gelungene Projekte rund um den Fahrradverkehr aufgelistet werden sollten.

Im Anschluss stellte Jaumann die Fortschritte rund um den Baggersee vor. Die Pflegemaßnahmen laufen weiter wie bisher, das Schilf wurde zurückgeschnitten, Badezugänge sowie Sichtachsen sollen dauerhaft frei bleiben, zudem sollen Schließfächer entstehen. Veränderungen außerhalb des Geländes um den Donauwurm seien nicht geplant, so Jaumann, man müsse eine Balance zwischen Naturfläche und Badesee finden.

Pilotprojekt: PV-Module auf dem Straßenbelag

Die Nachfrage des Vorsitzenden bezüglich der Erweiterung der Wiese und der Verlegung des Weges, um den Durchgangsverkehr zu unterbinden, konnte Jaumann nicht vollumfänglich beantworten, für Auskünfte rund um den Donauwurm sei zudem der Leiter des Gartenamts, Bernward Wilhelmi, der richtige Ansprechpartner. Der hatte zwar sein Kommen zugesagt, war zur BZA-Sitzung jedoch nicht erschienen. Danach präsentierte Schneider ein Pilotprojekt, das auf dem Mitarbeiterparkplatz des Freibads durchgeführt wird. Für die Dauer von einem Jahr sollen an dieser Stelle Solarpflastersteine – PV-Module, die auf den Straßenbelag aufgebracht werden – zwei E-Bike-Ladestationen mit Strom versorgen, dabei wird die Nutzung der Ladesäulen sowie die Belastbarkeit und Haltbarkeit der PV-Folien untersucht.

Die Unterführung in der Rechbergstraße soll ein „Geschichtstunnel“ werden, dabei wird in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring die Stadtsilhouette als Graffiti gestaltet und mit Schaufenstern sowie Infotafeln samt QR-Codes rund um die Stadtgeschichte ausgestattet.

Gute Nachrichten vermeldete Baureferent Hofmann im Zusammenhang mit der seit Jahren geforderten Toilette am Künettegraben. Die Anlage im Festungshäuschen soll nun endlich ganzjährig geöffnet bleiben, nachdem die Wasserleitungen frostsicher gemacht wurden. Beim Thema verbotener Fahrradverkehr in der Fußgängerzone sowie den neugestalteten Routen im Bereich der Rossmühlstraße gab es keine Einigkeit. In der City soll nun ein integriertes Fahrradkonzept erstellt werden, die Streckenführung in der Rossmühlstraße soll teilweise nochmals überarbeitet werden. Zur Debatte gestellt wurde auch die Streichung der elf Taxi-Stellplätze.

Noch vor dem Sommer Abhilfe bei Verkehrschaos

Großen Diskussionsbedarf gab es um das Verkehrschaos auf der Schanz durch abholende und bringende Eltern, die zudem die Parkplätze des Wasserwirtschaftsamts blockieren. Man einigte sich darauf, dass Abhilfe noch vor dem Sommer geschaffen werden muss, um zu Beginn des neuen Schuljahrs eine vernünftige Strategie präsentieren zu können. Viel Gesprächsbedarf gab es auch rund um die Verschmutzung des Künettegrabens und die damit verbundene Räumung der Schutter. Übereinstimmend erklärten verschiedene Seiten, dass man eine nachhaltige Lösung finden müsse, die eine komplette Sanierung des Künettegrabens zur Folge habe. Maßnahmen wie Ausbaggern oder das Installieren von Klär- und Absetzbecken wurden diskutiert, es herrschte Einigkeit, dass ein gemeinschaftliches Konzept entwickelt werden müsse. Fred Over vom „Arbeitskreis Künettegraben“ versprach, dass künftig die betroffenen Müller in die Gespräche mit einbezogen würden und man zeitnah umfassende Planungen vorstellen werde.

Genehmigt wurde die Finanzierung für die Errichtung eines „Social Sofas“ im Eingangsbereich des Katharinen-Gymnasiums, zudem sollen nochmals gemeinsam mit der Stadtverwaltung Standortvorschläge für eine citynahe Hundewiese erarbeitet werden. Von den zuständigen Ämtern soll die Fällung einer Zierkirsche in der Milchstraße auf Höhe des „Postwagens“ begründet werden. Der Baum war erst vor einigen Jahren aus Mitteln des BZA Mitte finanziert und nun offensichtlich ohne tiefergehende Prüfung umgeschnitten worden.

DK