Bevor am 24. Juli die erwachsenen Bewohner von Ingolstadt über den Bau der Kammerspiele und der Schule am Augraben in Oberhaunstadt abstimmen, hat die Jugend das Wort. Die Fachstelle für Politische Bildung des Stadtjugendrings hat Kindern und Jugendlichen ab 14 Jahren die Möglichkeit gegeben, ebenfalls über die Fragen des Bürgerentscheids abzustimmen. Es gehe darum, Heranwachsenden zu demonstrieren, wie politische Meinungsbildung geschieht, und welche Möglichkeiten der Partizipation es gibt. Der Stadtjugendring hofft, dass die Abstimmung auch zu Diskussionen im Unterricht anregt.
Auf der Internetseite http://sjr-in.genolive.de/U18 können die knapp 12000 Abstimmungsberechtigten nicht nur ihre Stimme abgeben – den dazu nötigen, einmaligen Code bekommen sie meist in der Schule – sondern erhalten auch eine Menge Informationen zu den Projekten, die der Stadtrat beschlossen hat und gegen die sich jetzt Widerstand regt. Wer zusätzliche Fragen hat, kann sie über ein Online-Formular stellen. Die Initiatoren des Jugend-Bürgerentscheids haben auf eine ausgewogene Darstellung der politischen Diskussion geachtet. Alle Seiten kommen zu Wort. Außerdem erklärt die Homepage Hintergründe zu Ratsbegehren, Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden und dürfte so auch so manchem Erwachsenen wichtige Orientierung bieten. Das Votum der jungen Leute ist freilich nicht bindend, wird aber sicher auch von den Protagonisten der Erwachsenen-Bürgerentscheiden mit Interesse verfolgt werden, ist man sich beim Stadtjugendring sicher.
Der Jugend-Bürgerentscheid läuft seit Montag. Eine Stimmabgabe ist noch bis Sonntag, 26. Juni, möglich. Das Ergebnis soll am Montag bekanntgegeben werden.
jhh
