Karlskron
„Den Kindern soll es gefallen“

Wieder Diskussionen im Gemeinderat über neue Kindertagesstätte – Kommandant für Adelshausener Feuerwehr gefunden

21.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:02 Uhr

Die Fassade der neuen Kita in Karlskron gefällt nicht jedem. Bei einer Entscheidung über die Kunst am Bau sollen auch Bürger beteiligt werden. Foto: Pehl

„Es stand Spitz auf Knopf“: Mit diesen Worten umriss Bürgermeister Stefan Kumpf die Dramatik der Versammlung der Adelshausener Feuerwehr am Sonntagabend. Denn einige Zeit schien es so, als würde sich kein Kommandant finden. Über Stunden hinweg wurde getagt, geredet und unterbrochen, bis am Ende doch noch ein Führungsteam für die nächsten sechs Jahre gefunden war: Der bisherige Stellvertreter Markus Koppold ist neuer Kommandant, während an dessen bisherige Funktion Tobias Kraus tritt. Wie Kumpf in der Gemeinderatssitzung am Montag berichtete, hatte schon der erste Termin für Neuwahlen im Frühjahr verschoben werden müssen, weil sich keine Bewerber bereit erklärten, die Ämter zu übernehmen. Die Konsequenz wäre letztendlich die Auflösung der Feuerwehr Adelshausen und die Aufteilung der Aufgaben auf die umliegenden Feuerwehren gewesen.

Weitaus weniger dramatisch fiel der Beschluss zur Fortführung der Mitgliedschaft in der Lokalen Aktionsgruppe Altbayerisches Donaumoos für die neue Förderperiode 2023 bis 2027 aus. Bis auf Christa Froschmeier (CLK) waren alle Räte dafür, 2200 Euro im Jahr zu investieren. Beim Bebauungsplan Adelshausen-südwestlich Siedlungsstraße stimmte neben ihr auch ihr Fraktionskollege Gerhard Hagl dagegen. Dabei geht es um ein langes Grundstück, das geteilt und mit zwei Häusern bebaut werden soll. Hagl kritisierte, dass hier Bebauung mehr als 40 Meter hinter der Straße gestattet werde und die Möglichkeit für ein drittes Haus bestehe, was Kumpf verneinte. Einstimmigkeit herrschte dagegen beim Bauantrag zum Neubau einer Gewerbehalle mit Photovoltaikanlage sowie E-Ladestationen für Pkw und Busse durch das Busunternehmen Spangler. Diese sind aber nicht für die Öffentlichkeit, sondern nur für die Firma.

Die neue Kita war in der Vergangenheit immer wieder ein Gegenstand von Diskussionen. Das Haus, das im September offiziell eröffnet werden soll und in einem Teilbereich von der Krippe bereits bezogen ist, führte auch am Montagabend zu zahlreichen Wortmeldungen – und das aus zwei Gründen. Da war zum einen der Wunsch aus der Krippe nach einem weiteren Dampfgarer mit Wasserzufuhr und Ableitung, um das Essen erwärmen zu können und nicht aus der bestehenden Krippe herübertragen zu müssen. Wie Architekt Michael Kunz erklärte, habe er erst vor einer Woche davon erfahren. In diesem späten Stadium seien aber gravierende Umplanungen ausgeschlossen und allenfalls kleinere Änderungen möglich. Andreas Schwinghammer (FW) und andere Räte kritisierten die entstehenden Mehrkosten und den Zeitpunkt der Anfrage.

Auch die Fassade der neuen Kita gefällt nicht jedem. Wie Gemeinderat Hagl bemängelte, sei anfangs ein völlig anderes Design vorgestellt worden. Für diesen „Stangenwald“ gab jedoch nur eine Firma ein Angebot ab, und das war 300000 Euro teurer als der Kostenvoranschlag. Daher habe man umgeplant, so Architekt Kunz. Regina Straub (Grüne) und andere Räte erinnerten an den Termin des Gremiums bei der Metallbaufirma, wo man sich informiert hatte.

Und auch der Vorschlag des Bürgermeisters, die Seite zur Hauptstraße hin zu schmücken, stieß nicht nur auf Zustimmung. „Kein Geld für Optik“, erklärte Thomas Krammer (SPD). Kumpf hatte angeregt, Vorschläge wie beispielsweise drei Vögel oder Kugeln in den Farben von Karlskron anzubringen, letztlich aber die Bürger darüber entscheiden zu lassen. Auch hierüber wurde eifrig diskutiert und auch vorgeschlagen, zumindest die Namensgebung abzuwarten und dann eine Beteiligung zu starten. Hedwig Brüderle (FW) warnte davor, die Maßstäbe der Erwachsenen anzulegen: „Den Kindern soll es gefallen.“

Passend dazu gab die Verwaltung einen Überblick über die gemeindlichen Kindertageseinrichtungen Krippe Kinderland und Kindergarten St. Josef. Ab September werde es jeweils zwei zusätzliche Gruppe geben: in der Krippe dann fünf mit insgesamt 60 Plätzen sowie im Kindergarten acht mit 150 Plätzen. Für den Kindergarten lägen danach bis jetzt 67 Anmeldungen vor, für die Krippe 54. Im Gegensatz zum Kindergarten musste die Gemeinde in der Krippe jedoch 14 Eltern wegen Personalmangels absagen.

DK