Betrugsmasche
Betrüger erbeuten in Ingolstadt 30.000 Euro: Polizei gibt Tipps bei Schockanrufen

23.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:39 Uhr

−Symbolbild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Mehr als 30.000 Euro haben Betrüger von einer Ingolstädterin erbeuten können. Dies war einer von mehreren Schockanrufen, die am Montag beim Polizeipräsidium Oberbayern Nord gemeldet worden sind. Die Polizei ermittelt, bittet um Hinweise und gibt Tipps.



Im Laufe des Montags wurden der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord mehrere sogenannte Schockanrufe gemeldet. Wie das Polizeipräsidium mitteilt, erbeuteten die Betrüger in einem Fall über 30.000 Euro, in einem anderen Fall konnte die Geldübergabe durch das umsichtige Verhalten einer Bankmitarbeiterin verhindert werden. Die Kriminalpolizei Ingolstadt hat die Ermittlungen dazu aufgenommen und bittet um Hinweise.

Am Montagnachmittag erhielt eine 85-jährige Ingolstädterin einen Anruf. Ein angeblicher Polizeibeamter erzählte ihr, ihr Sohn hätte einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Der Betrüger brachte sie dazu, Bargeld und Goldbarren im Wert von über 30.000 Euro an eine Abholerin zu übergeben. Die Übergabe fand gegen 16 Uhr in der Mercystraße in Ingolstadt statt.

Polizei bittet um Hinweise zu Betrügern



Die Kriminalpolizei bittet Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Telefonnummer 0841/9343-0 zu melden. Die Frau, die Geld und Goldbarren entgegengenommen hat, ist laut Beschreibung der Polizei ca. 155 cm groß und ca. 45 Jahre alt. Laut Polizei ist sie schlank und hat glatte, schulterlange, dunkelblonde Haare. Bei der Übergabe sei sie mit einem hellbraunem Strickpullover und einem dunkelbraunem Rock bekleidet gewesen. Die Wertgegenstände der 85-Jährigen habe sie in einer weiße Plastiktüte mit roter Aufschrift „Mode Maltri“ mitgenommen.

Einen weiteren Schockanruf gab es ebenfalls am Montagnachmittag. Betrüger kontaktierten eine 81-jährige Frau aus Neuburg a.d. Donau (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen). Wie die Polizei mitteilt, versuchten sie mit derselben Geschichte, die Frau zu einer Geldübergabe in Höhe von 44.000 Euro zu überreden. Als die Rentnerin bei ihrer Bank das Geld abheben wollte, wurde eine Bankmitarbeiterin misstrauisch und fragte telefonisch bei der Tochter der Frau nach, ob sich tatsächlich ein Verkehrsunfall ereignet habe. Nachdem diese das verneinte, verließ die Neuburgerin ohne Geld die Filiale und erstattete Strafanzeige bei der Polizei. Die Betrüger gingen diesmal leer aus.

Tipps zum Umgang mit Schockanrufen



Die Polizei rät in ihrer Pressemitteilung dazu, am besten aufzulegen, wenn man nicht sicher ist, wer anruft und wenn man sich vom Anrufer unter Druck gesetzt fühlt. Die Polizei rufe niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an, heißt es weiter. Im Zweifelsfall solle man die Nummer 110 wählen, allerdings nicht über die Rückruftaste.

Auch sollte man den angeblich betroffenen Angehörigen unter der bekannten Nummer anrufen. Zudem empfiehlt die Polizei, niemals am Telefon über persönliche und finanzielle Verhältnisse zu sprechen. Ein weiterer Tipp der Polizei ist es, niemals Geld an unbekannte Personen zu übergeben. Besser sollte man eine Vertrauensperson hinzuziehen oder über den Notruf 110 die Polizei verständigen. Die Polizei betont in ihrer Pressemitteilung, dass die echte Polizei niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände fordert, um Ermittlungen durchzuführen. Das Polizeipräsidium empfiehlt in seiner Pressemitteilung, mit Angehörigen über das Phänomen Schockanrufe zu sprechen und sie vor dem Vorgehen der Täter zu warnen.