Vortrag in Zuchering
Besser für die Umwelt: Wie legt man widerstandsfähige Gärten an?

14.03.2024 | Stand 14.03.2024, 9:03 Uhr

Wie man lebendige und widerstandsfähige Gärten anlegen kann, erklärte die Expertin Birgit Helbig in ihrem Vortrag zu Naturgärten. Foto: Flauger, OGV

Mehr als hundert Natur- und Gartenbegeisterte sind zu dem Vortrag „Naturgarten für Einsteiger“ in die Sportgaststätte Zuchering gekommen, um sich über das Gärtnern unter extremen Bedingungen zu informieren.

Eingeladen hatte der Stadtverband der Obst- und Gartenbauvereine Ingolstadt. Die Referentin Birgit Helbig aus Abenberg ist bekannt für ihre Expertise in der Planung und Bauüberwachung von Naturgärten für Bioland.

Sie spezialisiert sich auf die Herausforderungen, die sonnige und trockene Böden mit sich bringen. Helbig möchte zeigen, dass auch in Gebieten mit überwiegend Lehmboden, wie sie in Ingolstadt vorzufinden sind, lebendige und widerstandsfähige Gärten entstehen können.

„Der Klimawandel stellt unsere heimische Flora und Fauna vor große Herausforderungen“, so die Expertin. Sie unterstrich die Dringlichkeit der Lage mit der Vorhersage, dass wir innerhalb unseres Lebens einen dramatischen Rückgang der Artenvielfalt erleben könnten – bis zu einem Viertel aller weltweiten Arten steht auf dem Spiel.

Natürliche Lebensräume und Arten in Gefahr

Deutschland allein beheimatet 30000 Insektenarten und 100 Brutvogelarten, deren Existenz durch den Verlust natürlicher Lebensräume bedroht ist. Ein wesentlicher Teil von Helbigs Vortrag widmete sich den Vorteilen heimischer Pflanzenarten.

Im Gegensatz zu exotischen Pflanzen, die oft wenig mehr als dekorative, aber ökologisch nutzlose Elemente sind, bieten einheimische Gewächse nicht nur Nahrung, sondern auch Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Darüber hinaus gab die Expertin praktische Tipps zur Gestaltung von Naturgärten, wie beispielsweise das etappenweise Mähen, um Tiere zu schützen, und die Schaffung lebendiger Strukturen wie Wege, Mauern und Mosaik-Lebensräume.

Besonders hervorgehoben wurde die Möglichkeit, einen Naturgarten durch den Stadtverband der Obst- und Gartenbauvereine Ingolstadts zertifizieren zu lassen, was als Qualitätssiegel für nachhaltige und tierfreundliche Gartenpraktiken dient.

Naturgärten: Beitrag zum Schutz der Umwelt

Zudem empfahl Helbig die Webseite NaturaDB für fundierte Pflanzenhinweise und verwies auf den lokalen Naturgartenexperten David Seifert aus Pörnbach-Puch als kompetente Anlaufstelle für die Umsetzung von Naturgartenprojekten.

Der Vortrag in Zuchering war nicht nur eine Informationsquelle, sondern auch ein Aufruf zum Handeln. Er machte deutlich, dass jeder Einzelne durch das Anlegen und die Pflege von Naturgärten einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt und zur Bewahrung der Artenvielfalt leisten kann.

In einer Zeit, in der der Klimawandel greifbare Auswirkungen zeigt, erscheint der Aufbau von grünen Oasen, die Dürreperioden überstehen und Lebensräume bieten, dringlicher denn je.