Es gibt Sachen, die verlernt man nie: Trotz dreijähriger Pause hat Manchings Rathauschef Herbert Nerb mit nur zwei Schlägen am frühen Freitagnachmittag den Barthelmarkt 2022 in Manching (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) eröffnet - mit dem Wunsch nach einem friedlichen Barthelmarkt.
Impressionen vom Barthelmarkt 2022 finden Sie auch in unserer Fotostrecke.
Die ersten Besucher hatten sich bereits am Vormittag auf der Festwiese in Oberstimm eingefunden, um ja nichts zu verpassen. Beim traditionellen Standkonzert vor der Kirche zählte die Menge schon ein paar Tausend Köpfe, die bei dem einen oder anderen Freibier geduldig auf den Abmarsch warteten - und das trotz eines drohenden Gewitters, das aber dann doch nicht kam.
Die größte Attraktion waren natürlich wieder die Prachtgespanne der Brauereien und das des Weißbiergartens Mittl, die den rund 1500 Menschen zählenden Festzug anführten. Vertreter der Brauereien, Festwirte, der Gemeinderat sowie Abordnungen zahlreicher Manchinger Vereine marschierten gemeinsam zum Festzelt des Gräflichen Hofbrauhauses Freising, wie es offiziell übrigens heißt, besser bekannt als Toerring-Zelt, wo heuer der Anstich war. Der neue Wirt dort ist Roland Rachinger aus dem Pappenheimer Ortsteil Biswang, der übrigens in Ingolstadt kein Unbekannter ist: Seit 1986 ist er der Wirt am Fischerfest am Baggersee.
Gebirgsschützen aus Fischbachau als Gäste
Mit von der Partie waren auch heuer die Gebirgsschützen aus Fischbachau, die Ludwig Mittl wieder eingeladen hatte. 2006 war die Traditionsvereinigung das erste Mal in der Region, und zwar zum Stadtjubiläum von Ingolstadt. Sie schossen damals einen Salut vor dem Rathaus, um dann anschließend den Geburtstag von Emil Mayer zu feiern, der weit über die Grenzen der Stadt hinaus in Trachtlerkreisen bekannt ist. 180 Mitglieder zählen die Gebirgsschützen, davon 80 Aktive. So viele kommen freilich nicht nach Oberstimm, aber ein harter Kern ist seit Jahren immer dabei.
Ein Urgestein am Barthelmarkt ist auch Staatssekretär Roland Weigert. „Das ist eine Institution“, sagt der frühere Landrat von Neuburg-Schrobenhausen. Bereits als Bub ist er mit dem Vater auf den Barthelmarkt gegangen – und tut es bis heute mit Begeisterung.
Vier große Festzelte mit insgesamt gut 16.000 Plätzen
Zweimal ist der Barthelmarkt Corona-bedingt ausgefallen, jetzt nach drei Jahren, darf nun vier Tage lang nach Herzenslust auf der Festwiese gefeiert werden. Und das haben die Barthelmarkt-Fans von Anfang an genossen. Bereits am Freitagnachmittag waren die meisten Zelte voll oder gut gefüllt, die Stimmung war hervorragend. Die Maß kostet einheitlich 11,20 Euro und damit zwei Euro mehr als zuletzt 2019. Vier große Festzelte mit insgesamt gut 16.000 Plätzen, der Weißbiergarten sowie das neue Weißbierkarussell oben bei der Feuerwehr warten auf zahlungsfreudige Gäste. Schausteller, Marktkaufleute, Fahrgeschäfte und Imbissstände runden das Angebot ab.
Samstag ab 14.30 Pferderennen
Die größten Attraktionen sind die Pferderennen auf der benachbarten Rennwiese am Samstag ab 14.30 Uhr, die Wahl der Barthelmarktkönigin am Sonntag ab 18 Uhr im Spaten-Zelt sowie natürlich der Rossmarkt am Montag, bei dem bereits ab 6 Uhr die ersten Maßen ausgeschenkt werden. Der Barthelmarkt zählt zu den ältesten und größten Volksfesten Bayerns. Es werden über 200.000 Besucher in vier Tagen erwartet.
Der Markt Manching appelliert ausdrücklich an die Besucher, die öffentlichen Verkehrsmittel für die An- und Abreise zu nutzen. Weiter sollte aus Sicherheitsgründen an allen Markttagen nach 19 Uhr in den Festzelten auf die Mitnahme von Kinderwagen und Buggys verzichtet werden. Außerdem wird empfohlen, auf große Taschen und Rucksäcke sowie sperrige Gegenstände zu verzichten.
Auch 2022 ist die Sicherheit der Besucher des Barthelmarktes in Oberstimm wieder ein zentraler Aspekt. Hierfür wurde mit der Polizei ein Sicherheitskonzept aus sichtbarer Präsenz sowie technischer Videoüberwachung des Veranstaltungsgeländes analog zum Barthelmarkt 2019 entwickelt. „Gerade die Videoüberwachung der Polizei dient dazu, Sicherheitsstörungen rechtzeitig zu erkennen und dadurch gezielt Einsatzkräfte zu steuern“, so der Markt Manching. Auch sei die Videoüberwachung bei Veranstaltungen in dieser Dimension für die Lenkung der Besucherströme elementarer Bestandteil, um zeitgerecht auf Überfüllungen und Schwierigkeiten reagieren zu können.
Die geschmückten Pferdegespanne sind am Eröffnungstag die größten Attraktionen. Foto: Eberl
Monika Zausinger präsentiert den Barthelmarkt-Krug 2022. Die 19-Jährige arbeitet im Bauamt des Marktes Manching. Seit 2009 gibt es jedes Jahr einen neuen Sammlerkrug. Foto: Schmidtner
