Ingolstadt
Nach Überfall auf Jugendliche: Bahnhofunterführung soll sicherer werden

BZA Nordost für bessere Beleuchtung und Sicherheitskonzept – Trinkwasserspender im Bezirk vorgeschlagen

04.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:36 Uhr

Wenig Sicherheitsgefühl vermittelt die Tunnelunterführung am Nordbahnhof, findet der BZA Nordost. Sie soll deshalb besser beleuchtet werden. Foto: Brandl

Ende Mai sorgte ein Raubüberfall auf drei Jugendliche bei der Tunnelunterführung am Nordbahnhof an der Nürnberger Straße für Aufsehen.



Das Verbrechen geschah am helllichten Nachmittag – ein Umstand, der jetzt auch den Bezirksausschuss (BZA) Nordost dazu veranlasste, sich Gedanken zur Sicherheit an dem offenbar neuralgischen Punkt zu machen.

In seiner jüngsten Sitzung beschloss das Stadtteilgremium, den zuständigen Stellen vorzuschlagen, diese möge die Unterführung besser beleuchten. Zusätzlich solle ein Sicherheitskonzept erarbeitet werden. Denkbar wären hier womöglich Kameras, mit denen die Unterführung überwacht werden könnte. Die Unterführung wird tagsüber als Querung auch rege von Passanten und Radfahrern genutzt, die nicht zum Zug müssen.

In Deutschland wird es wegen des Klimawandels immer heißer. Das sieht auch der BZA. Deshalb würde das Gremium in seinem Bezirk gerne Trinkwasserspender für die Bevölkerung aufstellen lassen. Rund sechs Vorschläge für solche Standorte hat das Gremium nun vorgestellt, darunter am Nordpark. Finanziert werden soll das Vorhaben aus Geld aus dem Bürgerhaushalt, bei dem es sich laut BZA-Vorsitzende Claudia Winkler (CSU) um einen Rücklauf aus einem anderen Projekt handelt. Jetzt liegt es an der Verwaltung, die den Vorschlag auch hinsichtlich der Wasserquellen prüfen muss.

Weiteres Thema: Öffentliche Bücherschränke

Öffentliche Bücherschränke sind für einige so etwas wie ein Rastplatz für Geist und Seele in der hektischen Alltagswelt. Andere nutzen den Aufenthalt für einen Plausch mit Gleichgesinnten, die hier den Blick durch die Regale schweifen lassen. Manch einer greift so vielleicht zu einem Buch, das er sonst niemals lesen würde. Andere stellen ihre gelesenen Bücher – und das ist auch der Sinn eines solchen Schranks – hier ein, um anderen die Möglichkeit zu bieten, diese zu lesen. Dass sich in einem solchen Schrank, bei denen es sich meist um eine alte, umfunktionierte Telefonzellen handelt, nur Lektüre befindet, die weder jugendgefährdend noch verboten ist, dafür tragen die Träger der Einrichtung Verantwortung. Sie passen auch auf, dass die Schränke gepflegt bleiben.

Auch in einigen Ingolstädter Stadtbezirken würde man solche Bücherschränke gerne aufstellen: im Süden, in Friedrichshofen und im Nordosten etwa. Um diesem Wunsch Nachdruck zu verleihen, haben die BZA-Vorsitzenden vor geraumer Zeit gemeinsam ein Schreiben an die Verwaltung verfasst, wie berichtet wurde. Nachdem die Behörde zunächst ablehnend reagiert habe, wurde das Vorhaben nun in einer weiteren Stellungnahme des Hauptamtes „prinzipiell befürwortet“, wie Winkler sagte. Es seien seitens des Amtes aber noch offene Fragen zu klären, ergänzte sie. Im Nordosten könnte man sich einen Bücherschrank gut an der Ecke Freyberger-/Nürnberger Straße vorstellen, wie es in einer früheren Sitzung hieß.

In der Sitzung notiert

Für den Stadtteiltreff im Nordosten gibt es vom BZA 5000 Euro aus dem nächsten Bürgerhaushalt für die Anschaffung eines Sonnensegels und einer Mikro- und Lautsprecheranlage.

15.000 Euro stellt der BZA für ein Fußballfeld im Bezirk zur Verfügung. Der genaue Standort muss noch ermittelt werden.

Zusätzlich zu den bereits eingestellten 10.000 Euro erhalten die Pfadfinder Münsterritter noch einmal 40.000 Euro aus dem Bürgerhaushalt 2023 für den Neubau ihres abgebrannten Vereinsheims am Schutterberg. Begründet hat der BZA dies damit, dass die Einrichtung auch von Jugendlichen aus dem Nordosten genutzt werde.

Die Kreuzung Schneller Weg solle für Radfahrer Richtung Audi optimiert werden, hieß es in einem Antrag aus dem BZA. Vorgeschlagen wurden zwei Varianten für eine Wellblechunterführung, die die Verwaltung nun prüfen soll.

Abgelehnt hat die Verwaltung den Antrag des BZA auf einen Waldlehrpfad. Das ins Auge gefasste Grundstück sei nicht in städtischem Besitz, hieß es.