Unterwegs in Haunwöhr
Audorf mit interessanter Geschichte

Vierter Stadtteilrundgang erschienen

08.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:37 Uhr

Die frühere Notkirche der Pfarrei Herz Jesu wurde 1951 erstellt und war so konzipiert, dass sie später als Pfarrsaal verwendet werden konnte. Foto: Pfarrchronik Herz Jesu

Die charakteristische Kirche mit ihrer Polygonform, ein Werk des Architekten Hans Zitzelsberger, dürfte eines der bekanntesten Bauwerke in Haunwöhr sein. Den Baggersee, ein Relikt des Kiesabbaus, kennt wohl jeder und viele vermutlich auch das Weinzierl-Gelände. Aber dann dürfte es für Nicht-Haunwöhrer schon schwierig werden.

Dabei kann der 1962 in die Stadt Ingolstadt eingemeindete Ortsteil mit einer interessanten Geschichte und unerwarteten Details aufwarten. Im mittlerweile vierten Band der Reihe „Stadtteilrundgang“ erzählt Sabine Riedel über Alt- und Neu-Haunwöhr.

Bei Buschletten gab es einst einen Tierpark

Dass es bei Buschletten etwa in den 60er-Jahren einmal einen Zoo gab, dürften wohl nur noch die Älteren wissen. Dabei war der Tierpark einer der größten in Oberbayern, bis er wegen der schwierigen Verhältnisse geschlossen wurde. Bis Mitte der 80er-Jahre stand in Haunwöhr ein eigener Bahnhof, und das frühere Hauptfeldwerk Nr. 132, ein Teil der Landesfestung, dient heute als Park der Naherholung und ist besser bekannt als Fort Peyerl.

„Haunwöhr ist reich an Geschichten rund um die Geschichte der Stadt und über sie hinaus. Vor unserer Haustüre – das bedeutet eben gerade Geschichte und Geschichten am authentischen Ort zu entdecken. Die großen Zusammenhänge lassen sich gerade im vermeintlich Kleinen, also direkt vor unserer Haustür erleben und oftmals im wahrsten Sinne des Wortes auch besser und intensiver begreifen“, schreibt Matthias Schickel, der Vorsitzende des Historischen Vereins, der auch als Herausgeber der Reihe fungiert.

Überblick über die Ortsgeschichte

Die neue Broschüre ist aufgebaut wie die ersten Ausgaben. Neben einem kompakten Überblick über die Ortsgeschichte und einer Einführung in die Topografie des früheren Audorfs ist es gerade der Lageplan, der auch den Ortsfremden markante und wichtige Punkte aufzeigt. Eine Reihe von alten Karten und vor allem etliche Fotografien lassen den Leser eintauchen in längst vergangene Zeiten, als der Kies in der Donau abgebaut und der Hochwasserdamm errichtet wurde. Bilder von alten Gasthäusern, Geschäften und Bauernhöfen wecken Erinnerungen. Der Bau von Kirche und Kindergarten darf natürlich ebenfalls nicht fehlen.

Die Broschüren „Vor unserer Haustür – Ein Spaziergang durch den Stadtteil Alt- und Neu-Haunwöhr“ sowie auch der entsprechende Band über Friedrichshofen sind an der Kasse des Stadtmuseums erhältlich. Weitere Spaziergänge findet man unter www.hv-ingolstadt.de.