Der preußische Schriftsteller Theodor Fontane (1819 bis 1898) hat der Welt der Literatur manch bedeutendes Werk geschenkt, so die „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“, „Der Stechlin“ oder „Effi Briest“. Was indes weniger bekannt ist: Fontane verfasste auch mit Hingabe dicke Schinken über Schlachten.
So widmete er dem „Deutschen Krieg von 1866“ zwei Bände, die derart voluminös sind, dass sie zusammen vermutlich eine mit einem zeitgenössischen Karabiner abgefeuerte Kugel auffangen könnten.
Im Shop des Bayerischen Armeemuseums ist sein monumentales Epos über den Krieg 1866 in einer Neuauflage (gebraucht) für zehn Euro zu haben. Und viele weitere Bücher über das Militärwesen. Fachliteratur aus 200 Jahren. Man kann gemütlich darin lesen, bevor man ein Buch vielleicht erwirbt, denn im Museumsshop an der Kasse gibt es Kaffee, zwischen den Bücherregalen stehen Stühle und Tische. Man wolle hier dauerhaft Bücher zum Kauf anbieten und das Café damit auch als ein kleines Fach-Antiquariat für Militärgeschichte etablieren, sagt Tobias Schönauer, der stellvertretende Leiter des Museums.
Mehr als 100.000 Bände in Armeebibliothek
Nachschub gibt es reichlich. In der Armeebibliothek am Josef-Strobl-Platz, eine Abteilung des Armeemuseums, stehen ca. 100000 Bücher, nicht wenige davon doppelt, dreifach oder sogar noch öfter. Diese Dubletten werden nach und nach aussortiert und im Museumsshop angeboten, erzählt Schönauer, und das in der Regel zu günstigeren Preisen als in gewerblich betriebenen Antiquariaten.
Café des Museums soll als kleines Antiquariat etabliert werden
Um das Angebot bekannt zu machen, lädt das Armeemuseum am Samstag, 2. Dezember, dazu ein, von 11 bis 15 Uhr im Shop zu stöbern. „Es sind Raritäten und Sammlerstücke historischer und militärischer Fachliteratur zu entdecken.“ Natürlich gibt es auch neue Bücher, darunter Publikationen des Museums, etwa „Das Zeughaus am Neuen Schloss Ingolstadt“ von Christopher Retsch und Ansgar Reiß (der Leiter des Museums) oder (auch 2023 erschienen) ein historischer Diskussionsbeitrag über die Beziehungen zwischen Wehrmacht und SS: „Rivalen oder Kampfgemeinschaft in Feldgrau“ von Frank Wernitz, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums i.R. Zinnfiguren, Magnete, Tassen und andere Geschenke werden ebenfalls angeboten. Aus technischen Gründen ist nur Barzahlung möglich.
Kinderführungen am 2. Dezember durch das Neue Schloss
Für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren sind am 2. Dezember um 11 und um 14 Uhr kostenlose Führungen mit der Museumskuratorin Priscilla Pfannmüller geboten. Sie dauern ca. 45 Minuten. Titel: „Auf den Spuren der Steinmetze.“ Im Schloss finde man viele interessante Zeichen aus alten Zeiten, hinterlassen von Steinmetzen, erzählt Priscilla Pfannmüller. Es wird um Anmeldung unter info@armeemuseum.de gebeten. Auch für Erwachsene gibt es eine Führung. Sie lernen das Neue Schloss ab 14 Uhr mit Tobias Schönauer kennen.
