Ingolstadt/Manching - Ingolstadt bekommt ein neues Hotel.
Am Hochfeldweg in Zuchering im Gewerbegebiet Weiherfeld werden ab Frühjahr 88 Zimmer der Kette McDreams Hotels gebaut. Darüber hinaus entsteht im Erdgeschoss ein neues Backhaus Hackner mit Café und Gastronomie. Realisiert wird das ganze Projekt von der Regensburger Unternehmensgruppe Küblböck, die sich auf Handelsimmobilien im südbayrischen Raum spezialisiert hat. Die Investitionen sollen sich im "oberen siebenstelligen Bereich" bewegen. Geplante Fertigstellung des Projekts ist 2021.
Geschäftsführer Peter Klein ist fest überzeugt von dem Standort im Ingolstädter Süden. "Die unmittelbare Nähe zu den umliegenden Gewerbestandorten und die hervorragende Anbindung an die Stadt wird bei Geschäftsreisenden und Touristen viel Nachfrage erzeugen", so Klein. Ingolstadt ist bereits der siebte Standort der familiengeführten Hotelkette aus Augsburg. Weitere Standorte in München, Nürnberg und Köln sollen 2021 folgen.
Das Hotel wird viergeschossig gebaut. Die Bäckerei im Erdgeschoss fungiert zugleich als Frühstücksmöglichkeit für die Hotelgäste. Im Fachjargon nennt sich das Mixed-Used-Szenario: Eine Fläche wird gemeinsam mit einem oder mehreren Mietern genutzt. So befindet sich laut Klein das Hotel in Wuppertal auf einem Fachmarkt und in Essen auf einem Edeka-Markt, einem Aldi und einem Möbelmarkt. "Dadurch entsteht für alle Mieter und Beteiligten ein Win-win", so Klein. Dies bedeute zudem weniger Flächenverbrauch, gerade im Gewerbebereich ein großes Thema.
In einer Innenstadtlage wären laut Klein die Preise, die die Hotelgruppe verlangt, nicht realisierbar: "Von daher erklärt sich auch der Standort. Wir konzentrieren uns in allen Projekten auf stadtnahe Gewerbelagen mit hervorragender Infrastruktur. " Ziel sei es, für Geschäftsreisende und Touristen gut angebunden zu sein. In Weiherfeld sieht McDreams ein großes Potenzial. Die Kette beobachte den Standort schon seit Jahren. 2021 sind weitere Eröffnungen in Nürnberg, München, Köln und Landshut geplant. Das Hotelkonzept werde deutschlandweit sehr positiv angenommen.
Während sich das Gewerbegebiet Weiherfeld allmählich füllt, schaut es im benachbarten Weiherfeld-Ost noch anders aus. Die IFG hat das neun Hektar große Areal nahe der Bundesstraße 16 zurückgekauft, nachdem aus dem vom Freistaat ursprünglich geplanten Gefängnis nichts geworden ist - genauso wenig wie aus einer Ikea-Ansiedlung. Gewerbe und Technologie sollen sich nach dem Willen des Stadtplanungsausschusses dort niederlassen, wo jetzt Autos geparkt werden. Parallel zur Bebauungsplanänderung wird laut Ulrike Brand, der Leiterin des Stadtplanungsamtes, im Parallelverfahren auch der Flächennutzungsplan geändert, was voraussichtlich ein Jahr dauern wird. Die Stadt Ingolstadt hatte zunächst das Landratsamt Pfaffenhofen daran beteiligt und erst anschließend den Markt Manching.
Die Nachbargemeinde war über dieses Vorgehen nicht besonders erfreut, soll jedoch künftig von Anfang an eingebunden werden. Denn unmittelbar angrenzend an Weiherfeld-Ost befindet sich ein Manchinger Gewerbegebiet auf Oberstimmer Flur. Den Manchingern geht es vor allem um den Verkehr, denn die Erschließung von Weiherfeld-Ost ist über die Straße Am Hochfeldweg vorgesehen. "Im weiteren Verfahren muss durch eine entsprechende verkehrliche Untersuchung nachgewiesen werden, dass die Straße Am Hochfeldweg den zusätzlich entstehenden Zu- und Abfahrtsverkehr für das gesamte Gewerbegebiet Weiherfeld-Ost bewältigen kann", fordert der Gemeinderat: "In diese Untersuchung ist auch die Immelmannstraße auf Manchinger Flur einzubeziehen. Schon jetzt wird, falls hier entsprechende bauliche Maßnahmen erforderlich werden, insbesondere durch eine Ertüchtigung der Anbindung an die B13, eine Kostenbeteiligung durch die Stadt Ingolstadt beantragt. "
Hintergrund ist die Errichtung des städtischen Wertstoffhofs im Weiherfeld vor zwei Jahren. Bereits damals hatte der Markt den zusätzlichen Verkehr von der Bundesstraße 13 über Oberstimmer Flur ziemlich kritisch gesehen und eine Untersuchung gefordert. Manching hatte von dem Wertstoffhof aus der Zeitung erfahren und im April 2018 eine Klage gegen die Stadt angestrengt, um die Stadt bei eventuell erforderlichen Baumaßnahmen auch finanziell in die Pflicht nehmen zu können.
DK
Bernhard Pehl
