Ingolstadt
Sechs Fahrkartenautomaten gesprengt

Geständiger 22-Jähriger wollte unter anderem am Eichstätter Bahnhof an das Geld

10.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:21 Uhr
Durch die Sprengung des Automaten in Eichstätt -Bahnhof wurde ein Fahrdienstleiter leicht verletzt, der den Täter bei der Tatausführung beobachtet hatte. −Foto: DK

Ingolstadt (DK) Auf mehr als 165.000 Euro summiert sich der Schaden, den ein 22-Jähriger heuer im Februar und März mit der Sprengung von sechs Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn in Bayern angerichtet hat. Fast 17.000 Euro erbeutete der junge Mann aus dem Landkreis Straubing, der sich seit Montag vor dem Ingolstädter Amtsgericht verantworten muss. Dort gestand er alles ein und sprach von einer Kokain-Abhängigkeit.

Unter anderem in Eichstätt-Bahnhof hinterließ der gelernte Anlagenmechaniker eine Spur der Verwüstung. An allen sechs meist sehr abgelegenen Bahnhöfen (in Mittelfranken, Oberfranken und Oberbayern) sprengte er in den frühen Morgenstunden die Automaten mit selbstgebastelten Bomben und zerstörte die Maschinen völlig. Die Detonationen waren so heftig, dass die zwei Zentner schwere Metalltür teils bis zu 17 Meter weit flogen. Aus dem Inneren der Automaten holte der Bombenbastler jeweils Geldbeträge zwischen 600 und 6000 Euro.

Damit habe er seinen Kokainkonsum finanzieren wollen, sagte der geständige Angeklagte am Montagnachmittag vor dem Schöffengericht des Ingolstädter Amtsgerichts. Allerdings ergaben sich bei einer Haaranalyse nach der Festnahme des 22-Jährigen in der elterlichen Wohnung keinerlei Hinweise auf einen ausufernden Konsum.

Auf die Spur waren die Ermittler des Bayerischen Landeskriminalamtes dem Serientäter bei der Auswertung der Mobilfunkzellen in der Umgebung der Tatorte gekommen. Unter anderem das Navigationsgerät in seinem Auto hatte den bis dahin Unbekannten letztlich verraten.

Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. Dann ist auch mit einem Urteil zu rechnen.

Christian Rehberger