Ingolstadt
Neue Gesichter im CSU-Hauptquartier

Nach der Landtagswahl waren zwei personelle Änderungen in der Parteizentrale fällig

16.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:50 Uhr
Die Neuen am Unteren Graben: Stefan Huber (l.) führt seit gestern die CSU-Geschäfte des Bundeswahlkreises, Philip Schneider unterstützt den Landtagsabgeordneten Alfred Grob. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Im Hauptquartier der Ingolstädter CSU am Unteren Graben ist durch die Landtagswahl vom vergangenen Herbst personell einiges in Bewegung gekommen.

Dort ist inzwischen nicht nur der neu gewählte Abgeordnete Alfred Grob eingezogen. Auch sein Büroleiter hat die Arbeit aufgenommen. Und die vakante Stelle des Bundeswahlkreisgeschäftsführers der Partei ist seit Dienstag wieder besetzt.

Falls die Ingolstädter Christsozialen in den kommenden Jahren etwas zu feiern haben, dürfte die kulinarische Versorgung in der Parteizentrale gesichert sein. Denn Philip Schneider (27), der wissenschaftliche Mitarbeiter von MdL Grob, ist in seiner Freizeit ein leidenschaftlicher und erfahrener Koch, und Wahlkreisgeschäftsführer Stefan Huber (35) kann als Jagdpächter sicher den einen oder anderen Rehrücken aus seinem Revier liefern.

Huber ist in der Partei kein Unbekannter. Er leitet schon bisher den CSU-Ortsverband Südwest. "Die Politik liegt bei uns im Blut", verrät er dem DK. So sei sein Urgroßvater einer der Gründerväter der Partei in Ingolstadt gewesen. Doch mit dem Namen Huber aus seiner Verwandtschaft verbindet man im Süden der Stadt auch Fleisch- und Wurstwaren.

Zuletzt war Stefan Huber bei der Stadt in der Gesellschaft IN-Arbeit beschäftigt. Vorgestern hatte er in der CSU-Zentrale seinen "ersten Schultag", wie er das scherzhaft nennt. Mit dem 15. Januar begann seine Tätigkeit als Geschäftsführer des Bundeswahlkreises. Die Stelle ist von der CSU-Landesleitung finanziert und nicht nur für die Betreuung des Kreisverbandes Ingolstadt, sondern auch für Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen zuständig. Vorgänger Hubers war Matthias Enghuber aus Neuburg, der mittlerweile zum Landtagsabgeordneten aufgerückt ist. Dessen Ingolstädter Kollege Grob hat bis vor Kurzem noch per Ausschreibung im Bundeswahlkreis nach einem Büroleiter gesucht, der "entweder Politikwissenschaftler oder jemand mit mehrjähriger Erfahrung im Verwaltungsbereich" sein sollte. Bei Philip Schneider hat er sich für einen ehemaligen Katherl-Schüler entschieden, der gerade sein Politikstudium mit der Masterarbeit in Eichstätt abschließt. Insgesamt, so der Abgeordnete, habe jeder Parlamentarier ein Personalbudget von etwa 130000 Euro zur Verfügung, um damit wissenschaftliche Unterstützung und Büroarbeit zu finanzieren.

Schneiders Stelle ist naturgemäß zunächst befristet auf fünf Jahre bis zum Ende der Wahlperiode. "Ich bin in Freiburg geboren, aber in Ingolstadt aufgewachsen", erzählt er. Schon ab der zehnten Klasse im Gymnasium sei für ihn klar gewesen, dass er "in Richtung politisches Interesse" etwas machen wolle. Nach dem Bachelorstudium in Bamberg und dem Masterstudium in Eichstätt habe er jetzt die Arbeit im Abgeordnetenbüro als "schöne Chance" gesehen, sagt Schneider, "etwas mit aufzubauen". Bislang sei er noch nicht Mitglied bei der CSU. "Aber wenn man politisch eine komplett andere Einstellung hätte, wäre man für so einen Job nicht gemacht. "

Sein Chef Alfred Grob und er betonen den Charakter eines "Bürgerbüros" für die Anliegen der Menschen. "Wir wollen im Stimmkreis präsent sein. " Grob: "Wir sind nicht nur für CSUler zuständig. Mir ist es völlig wurscht, ob jemand Parteimitglied ist, wenn er etwas braucht. " Die Präsenz im Landtagsbüro hatte in den vergangenen Monaten doch sehr zu wünschen übrig gelassen, seitdem klar war, dass Vorgängerin Christine Haderthauer keine Zukunft im Parlament hat.

Grobs Büroleiter Schneider könnte, auch wenn das natürlich nicht seine Hauptaufgabe ist, so ganz nebenbei noch kulinarische Tipps geben, nachdem er schon sein Studium als Koch in einem Ingolstädter Lokal finanziert hat. "Ich koche gern bayerisch, aber auch asiatisch", verrät der CSU-Feinschmecker. Sein Lieblingsgericht: "Nudeln mit Hähnchen und marokkanischen Salzzitronen, selbst eingelegt. "