Minister im Museum

02.05.2008 | Stand 03.12.2020, 5:56 Uhr

Verbrecherjagd im Zeichen der Ringe: Armeemuseumsdirektor Ernst Aichner führte am Freitag den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann durch das provisorische Polizeimuseum in Ingolstadt. - Foto: Stadik

Ingolstadt (ms) Weil in wenigen Jahren die starken Jahrgänge in Pension gehen, muss bei der bayerischen Polizei rechtzeitig für guten Nachwuchs gesorgt werden. Das betonte Innenminister Joachim Herrmann bei einem Besuch im Ingolstädter Polizeimuseum, das eine "Werbung" für diesen Beruf sei.

"Das lässt die Herzen der Motorradfahrer höher schlagen", lobte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag, als ihm Armeemuseumsdirektor Ernst Aichner eine Oldtimer-BMW mit Beiwagen präsentierte. Das Zweirad zählt zu den zahlreichen, zum Teil einmaligen Exponaten, die derzeit noch provisorisch im Reduit Tilly untergebracht sind. Wohl zu Jahresbeginn 2009 wird das bayerische Polizeimuseum in den Turm Triva umziehen und dort auch um die Frühgeschichte der Gesetzeshüter im Freistaat ergänzt werden: Bereits 1812 gingen erstmals Gendarmen als Teil der Armee auf Verbrecherjagd.

Während Aichner eine informative Geschichtsstunde zur Historie der Polizei ab dem Kriegsende hielt, sprach der Innenminister aktuelle Themen an. An der grünen Kleidung der Polizei wird sich wohl so schnell nichts ändern: "Es gibt Wichtigeres, als Uniformen zu kaufen", hob Joachim Herrmann hervor. Als Herausforderungen bezeichnete der Minister etwa den internationalen Terrorismus, aber auch die Alltagskriminalität und vor allem die Verkehrssicherheit. Mit derzeit 36 000 Beschäftigten sei die bayerische Polizei gut aufgestellt, aber wegen einer drohenden Pensionierungswelle müsste nun ausreichend Nachwuchs rekrutiert werden.

Der Aufbau des oberbayerischen Polizeipräsidiums Nord in Ingolstadt laufe gut, berichtete Herrmann. Demnächst würden die Münchner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Dienststelle aufgelöst wird, nach ihren Arbeitsplatzwünschen befragt. Ebenfalls in Kürze, kündigte der Innenminister an, wird über die Besetzung des Polizeipräsidenten für das neue Hauptquartier entschieden. Mehr wollte er nicht verraten.