Manching
Startbahn Süd bleibt das Sorgenkind

24.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:30 Uhr

Manching (hl) Auch wenn der Flugbetrieb auf der südlichen Start- und Landebahn des Manchinger Flugplatzes vor wenigen Wochen – wie berichtet – wieder freigegeben worden ist, bleibt die dreieinhalb Kilometer lange Betonpiste das Sorgenkind der WTD 61. Wie Dienststellenleiter Wolfgang Steiger und der für den operativen Betrieb zuständige Stabschef Klaus Seitz jetzt bei einer turnusmäßigen Informationsrunde („Lärmkommission“) für die Bürgermeister der umliegenden Kommunen bekannt gaben, ist über Reparatur oder Generalsanierung der Bahn noch nicht entschieden worden.

Unter Umständen wird der Fall auch noch zu einer längeren Hängepartie, denn die auf voller Länge der Piste festgestellten Baumängel (DK berichtete bereits im vergangenen Jahr) fallen möglicherweise unter (rechtlich aber noch nicht geklärte) Gewährleistungsansprüche gegenüber dem seinerzeit von den staatlichen Stellen beauftragten Generalunternehmer oder gegenüber Subunternehmern.

Zudem ist auch noch nicht klar, ob die vielfachen Abplatzungen an der Betondeckschicht mit einer Unmenge kleinflächiger Reparaturen ausgebessert werden können, oder ob die gesamte Deckschicht der Südbahn abgefräst und neu gegossen werden muss. Letzteres würde sicher eine mehrmonatige Sperrung und erneute Verlagerung des gesamten Manchinger Flugbetriebs auf die (siedlungsnähere) Nordbahn bedeuten. Dies wird künftig aber ohnehin immer wieder mal für wenige Tage der Fall sein müssen, weil die bei der Bahnerneuerung vor wenigen Jahren eingebaute moderne Fanganlage für Flugzeuge in Notlagen relativ häufig gewartet werden muss und in dieser Zeit kein Flugbetrieb möglich ist.

Wie die WTD-Verantwortlichen vor den Bürgermeistern und dem stellvertretenden Pfaffenhofener Landrat Anton Westner ausführten, ist die Zahl der militärischen Flugbewegungen auf beziehungsweise über dem Manchinger Flugplatz im vergangenen Jahr erneut gesunken – auf gerade noch 897 Vorgänge (gegenüber noch 1679 im Jahr 2011).

Allerdings dürfte damit auch eine Untergrenze erreicht sein. Wie WTD-Direktor Steiger anführte, hat die Dienststelle inzwischen nach längerer Pause die Testreihen mit ihrem Eurofighter wieder aufgenommen. Zudem wird derzeit erneut ein Exemplar des Kampfhubschraubers „Tiger“ erprobt, weitere Tests mit dem neuen Großraumtransporter A 400 M sind angekündigt, und zum Jahresende soll sogar das Aufklärungstestprogramm mit der 2013 aus dem Verkehr gezogenen und in Manching geparkten Drohne Eurohawk abgeschlossen werden.