Invasion zum ERC-Saisonauftakt

03.09.2008 | Stand 03.12.2020, 5:38 Uhr

Gute Laune: Beim ersten Fanstammtisch am Dienstagabend stellten sich (hinten von rechts) die Trainer Benoit Laporte und Greg Thompson, Manager Sven Zywitza, Neuzugang Tobias Draxinger, Sportlicher Leiter Tobias Abstreiter, Publikumsliebling Jakub Ficenec und Marketingmanager Andreas Schmidt den Fragen der Anhänger. - Foto: Rehberger

Ingolstadt (DK) Die Anhänger des ERCI werden den Saisonstart morgen mit einer "Invasion" groß feiern. Das Fanprojekt, Dachorganisation der Fanklubs, organisiert einen Marsch vom Paradeplatz zur Saturn-Arena. Am Dienstagabend stellten sich ERC-Profis, Trainer und Manager den Fragen der Fans.

Der Start des ersten Fanstammtisches war fast schon traditionell zäh. Wer also stellte die erste Frage, auf die dann aber annähernd 90 kurzweilige und erkenntnisreiche Minuten folgten. ERC-Trainer Benoit Laporte, sein Co Greg Thompson, Geschäftsführer Sven Zywitza, der Sportliche Leiter Tobias Abstreiter, Marketingmanager Andreas Schmidt sowie die beiden Verteidiger Tobias Draxinger und Jakub Ficenec beantworteten ausführlich alle Fragen und Anregungen der Anhänger. Etwa 50 waren in die Panther-Sportsbar gekommen.

Im Mittelpunkt des Faninteresses stand der neue Panther-Dompteur Laporte, der die Fans gleich um Geduld bat, falls einige wie Neuzugang Matt Keith – so die Fankritik – nicht gleich Top-Leistungen zeigten. Klage zwei: Das Überzahlspiel sei ebenfalls verbesserungswürdig. "Es ist nicht einfach für die Jungs: neues System, neuer Trainer, neues Team", so Laporte, der viele Spieler aus Übersee integrieren muss. "Wir haben individuell mehr Talent als letztes Jahr in Nürnberg", sagte der Franko-Kanadier aber, der die IceTigers 2007 ins Finale und in der abgelaufenen Saison auf Platz eins der Vorrunde führte.

Um Geduld bat er auch bei seiner Person, denn dem 48- jährigen respektierten Trainer hefteten Fans seiner früheren Stationen Nürnberg und Augsburg einen wenig schmeichelhaften Ruf an: Er würde schnell unzufrieden mit den Fans sein. "Wenn die Fans sauer auf die Mannschaft sind, sind sie sauer auf mich", machte er seine Einstellung klar. Laporte versprach aber: "Die Spieler wollen jedes Spiel gewinnen."

Freilich auch am Freitag. "Wir haben große Erwartungen an uns", so Publikumsliebling Jakub Ficenec. Die "Top-Six", nennt der Tscheche als Saisonziel, das heißt die direkte Qualifikation für die Play-offs. Davor steht bereits ein Höhepunkt für den Verein: Ende Dezember ist er zum renommierten Spengler-Cup nach Davos eingeladen. "Ein einmaliges Erlebnis, das kann ich jedem nur empfehlen", warb Sven Zywitza. "Die gute Luft von Davos zu den DEL-Spielen mitnehmen", möchte Ficenec.

Einer der Fans befürchtete mehr Verletzungen durch das Turnier. "Ich habe eine gute Versicherung", beruhigte Jakub schmunzelnd. Die Zuversicht ist ohnehin groß beim ERC: Der abspeckende Thomas Greilinger dürfte die Sensation des Jahres werden. "Als ich ihn das erste Mal ohne T-Shirt sah, dachte ich, das wird nichts", gestand Greg Thompson. Doch "Greile" wird. Auch Marketingchef Andreas Schmidt kann schmunzeln. "Wir haben das bessere Produkt", sagte er zur Konkurrenz vom FC 04.

Eine kaum vergleichbare Fanszene gibt es ohnehin: Dass der ERC einen treuen und engagierten Fanstamm hat, das werden die Anhänger vor dem Krefeld-Spiel zeigen. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte organisiert das Fanprojekt den Fußmarsch aller Fans zur Eishalle. Beginn ist um 16 Uhr am Paradeplatz. Rund 200 bis 300 Teilnehmer werden erwartet. Insgeheim wünschen sich die Organisatoren mehr. An den eindrucksvollen Marsch mit 900 Leuten vom letzten Sonderzug aus Düsseldorf wird man wohl nicht rankommen.

Im Vordergrund steht ohnehin anderes: "Ziel soll es sein, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Fans über die 60 Minuten des Spiels hinaus zu stärken", sagen Markus Schäfer und Petra Vogl, die beiden Fanbeauftragten des ERC. Der Marsch soll mit vielen Fahnen und Doppelhaltern so bunt wie möglich werden. Pyrotechnik aller Art ist verboten. "Eishockeyfans sind friedliche Fans", sagen die Fanbeauftragten.

Für alle Teilnehmer gibt es vor der Arena übrigens eine kleine (flüssige) Überraschung. Außerdem ist in der Panther-Sportsbar zwei Stunden vor und nach dem Spiel Happy Hour mit ermäßigten Preisen.