Ingolstadt
Abschiedsparty für den Maki-Club

Nach gut acht Jahren geben die Betreiber die alternative Diskothek in der Jesuitenstraße auf

28.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:22 Uhr

Schlussakkord: Eugen Hoffart (oberes Foto links) und Elmar Zengerle schließen Ende des Jahres den Maki-Club. In den vergangenen acht Jahren waren viele bekannte und Insider-Künstler in der Diskothek zu Gast. 2010 legte etwa Westbam auf (unten rechts). Unter dem Label »Maki« mit dem markanten Logo (links unten) wird es künftig aber noch Einzelveranstaltungen geben - Fotos: Hauser / Bösl

Ingolstadt (DK) Die Silvesterparty im Maki-Club wird heuer ein Abschiedsfest. Nach gut acht Jahren schließt die alternative Diskothek ihre Pforten, um im nächsten Jahr mit neuem Betreiber, Namen und Musikkonzept wieder zu eröffnen.

Es hat ein bisschen gedauert, bis Eugen Hoffart seinen späteren Kompagnon Elmar Zengerle überzeugt hatte, gemeinsam eine Diskothek zu eröffnen. Spätestens als der Eichstätter aber das damals noch leerstehende Gewölbe in der Jesuitenstraße gesehen hatte, war auch er bereit, sich auf das Wagnis einzulassen. Im Oktober 2008 öffnete der Maki-Club das erste Mal seine Pforten.

Schnell hatte die Diskothek mit ihrem Konzept abseits des Mainstreams einen Stamm begeisterter Gäste gewonnen. „Unser Ziel war es von Anfang an, die Welt nach Ingolstadt zu holen“, erklärt Hoffart. Und so gaben sich internationale Künstler abwechselnd mit vielen lokalen DJs und Musikern die Klinke des Maki in die Hand. Westbam hat hier aufgelegt, Sammy Deluxe und Jan Delay waren zu Gast, Blumentopf brachten das Publikum in Bewegung. Dabei setzten die Betreiber des Maki nicht nur auf große Namen, sondern luden auch weniger bekannte Künstler aus der Independance-, Hip-Hop- und Elektro-Szene ein. „Eine große Bandbreite zu haben, war uns wichtig“, betont Zengerle. Hoffart spricht scherzhaft von einem „subkulturellen Bildungsauftrag“, dem sich die beiden verschrieben hätten.

Dem hohen Anspruch gerecht zu werden, erfordert freilich eine Menge Arbeit. „Teilweise bin ich an einem Wochenende fünfmal an den Flughafen nach München gefahren, um Künstler abzuholen“, sagt Hoffart. Zengerle, der selbst DJ ist und immer wieder auch im Maki aufgelegt hat, fand es zunehmend schwierig, sich neben den Aufgaben als Discobetreiber auf seine künstlerische Arbeit zu konzentrieren. Selber fortgehen, sich neu inspirieren zu lassen, die Szene zu verfolgen und mit ihr in Kontakt zu bleiben, wurde für die beiden 36-Jährigen zunehmend schwieriger. So reifte der Entschluss, lieber aufzuhören, anstatt beliebig zu werden. Und überhaupt: „Ich habe mich nie mit 50 als Clubbetreiber gesehen“, sagt Hoffart.

Der Discobetrieb in dem Gewölbe unter der Asamkirche Maria de Victoria wird weitergehen. Der Touch Club aus Augsburg übernimmt den Betrieb und wird eine Dependance in Ingolstadt eröffnen. „Das sind nette Leute“, sagt Hoffart. Das Konzept der Schwaben unterscheidet sich allerdings von dem des Maki. „Eher so Mainstream“, sagen die, die den Augsburger Club kennen – und so mancher Ingolstädter Maki-Stammgast fragt sich deswegen, wo er künftig seine Partywochenenden verbringen wird.

Ganz verschwinden werden Hoffart und Zengerle aber nicht aus der Schanzer Szene. Unter anderem sind sie im Organisationsteam des Taktraumfestivals aktiv und planen, unter der Marke „Maki“ auch in Zukunft die eine oder andere Veranstaltung anzubieten. Es dürfte sich also lohnen, in Ingolstadt auch in Zukunft die Augen nach dem markanten Logo mit dem Affengesicht offenzuhalten.