Ingolstadt
Neue Zufahrt für das Gießereigelände

31.05.2010 | Stand 03.12.2020, 3:58 Uhr

An der Schlosslände entsteht eine neue Zufahrt für das Umspannwerk an der Eisenbahn (rechts die Eisenbahnbrücke). Nötig wird sie, weil die Industriebrache Gießereigelände bebaut werden soll. - Foto: Rössle

Ingolstadt (mot) Die Vorbereitungen für die Großbaustelle Gießereigelände haben begonnen: Seit der vergangenen Woche lässt die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft IFG die Industriebrache von der Schlosslände her erschließen.


Was jedoch aussieht wie eine Zufahrt für die schweren Baufahrzeuge ist allein für das Umspannwerk Mitte gedacht. Die IFG baut für Eon Bayern: Der Energiekonzern unterhält in der südöstlichen Ecke des Gießereigeländes, direkt an der Eisenbahnlinie, das Umspannwerk, das bisher von zwei Seiten aus befahrbar ist.

Zur Schaltzentrale, die oberhalb der Schlosslände liegt, führt ein direkter Weg. Genau dahinter liegen die Trafos: "Sie haben eine eigene Zufahrt, weil sie jederzeit erreichbar sein müssen", sagt Johann Berger, bei der IFG zuständig für die technische Umsetzung der Bauvorhaben. "Bisher kommen die Fahrzeuge über eine Zufahrt, die von der Rossmühlstraße her an der Gießereihalle vorbei führt." Sprich: Lastwagen, die womöglich bei einem Stromausfall zur Trafostation kommen müssen, fahren einmal quer über das Gießereigelände. Das geht nicht mehr, wenn die Fläche nach und nach wie geplant mit Kongresszentrum, Hotel, Audi-Akademie, FH-Erweiterung und Museum für Kunst und Design bebaut wird.

Die IFG baut die Zufahrt laut Berger ohne Zeitdruck, da noch offen ist, wann die weiteren Arbeiten beginnen. Nicht einmal die Archäologen bringen ihn aus der Ruhe: Sie untersuchen gerade mitten in der neuen Zufahrt eine Poterne, einen überbauten Gang der ehemaligen Festung. "Das war ein unterirdischer Zugang in den Festungsanlagen, der auch der Stabilisierung diente", sagt Erich Claasen von der Ingolstädter Außenstelle des bayerischen Landesamts für Denkmalpflege. Er hatte mit einem solchen Fund gerechnet. "Es war nur nicht klar, ob der Gang vielleicht in der Vergangenheit bereits entfernt wurde." Jetzt wird der Fund dokumentiert, "ein Teil muss sicherlich abgetragen werden". Wenn das Wetter nicht noch schlechter wird, schließen die Archäologen noch diese Woche ihre Arbeiten ab.