Ingolstadt
Gute Tropfen

Weinschmecker-Weinfest im Schutterhof eröffnet - auch wenn das Wetter nicht ganz so prickelnd war

05.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:27 Uhr
Im Zelt im Schutterhof ist es schön warm. So macht das Weinfest den Damen auch bei nicht ganz so optimalem Wetter Spaß. In den Gewölbekellern präsentieren die einzelnen Winzer ihre Weine. So auch Erich und Maria Berger aus dem Kremstal. Veranstalter Jürgen Nüßler (Foto unten, rechts) freut sich, dass sie trotz beginnender Weinlese nach Ingolstadt gekommen sind. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Um es gleich vorweg zu nehmen: Das "Münster" schmeckt wirklich hervorragend.

"Aromatischer Duft und Geschmack mit Nuancen von Mandarinenjoghurt", heißt es in der Beschreibung auf der Weinkarte. Den Joghurt hat die "Weintesterin" vom DONAUKURIER nicht herausgeschmeckt. Dass der Weißburgunder der Ingolstädter Weinkollektion, dessen Etikette von der Ingolstädter Künstlerin Katharina Hetzer designt wurden, "sehr erfrischend" ist, eine moderate Säure besitzt und "komplex und saftig" ist, "ohne schwer zu sein" schon eher. Alle vier Weine der Ingolstadt-Kollektion, die beim fünften Weinschmecker-Weinfest im Schutterhof an diesem und nächsten Wochenende unter anderem angeboten werden, haben wir nicht probiert. Schließlich sollte vom wettertechnisch nicht ganz so prickelnden Auftakt des Weinfestes noch ein aktueller Artikel entstehen.

"Das Wetter kann man nicht ändern", sagt Jürgen Nüßler, der das Weinfest in Zusammenarbeit mit Schutterhof-Wirt Harald Mödl veranstaltet. Immerhin: Geregnet hat es zum Auftakt am frühen Abend nicht. Außerdem wurde zusätzlich ein Zelt aufgebaut, das dafür sorgt, dass selbst im schlimmsten Fall der Wein nicht ungewollt zur Schorle wird. Es fasst etwa 400 Leute.

Insgesamt 16 Winzer aus Deutschland, Italien, Österreich und Spanien präsentieren beim 5. Weinschmecker-Weinfest ihre guten Tropfen. Darunter auch die Familie Berger aus dem Kremstal, die bereits im fünften Jahr da ist. "Und das, obwohl die Weinlese schon begonnen hat", lobt Nüßler. "Normal hat ein Winzer in dieser Zeit für nichts anderes Zeit. Dass sie jetzt zu uns kommen, ist eine große Ehre für mich", sagt der Weinhändler, der sein Weinfest einst auf dem Paradeplatz gestartet hatte - damals, als das Carrara-Weinfest in Ingolstadt ausgefallen war. Das Carrara-Fest gibt es längst wieder. Nüßlers Weinschmecker-Weinfest hat dennoch Bestand. "Es ist ein Selbstläufer", sagt der Geschäftsmann. Vor allem, seit es im Schutterhof stattfindet, der mit seinen schönen Gewölbekellern für ein Fest dieser Art eine passende Kulisse bietet. Außerdem eine Küche, Toiletten, Strom und Wasser. Das Angebot Mödls, hier herzugehen, anzunehmen, sagt Nüßler, war "die beste Entscheidung".

Das finden neben ihm auch Gäste wie Christian Wagenseil. Der Ettinger ist bereits "das dritte Jahr in Folge da", wie er verrät. Verschiedene Weine zum Durchprobieren, dazu Livemusik und leckeres Essen - da kann's ruhig etwas kühler sein.

Das Weingut der Familie Berger besteht seit 1749. Heuer, so Erich Berger, habe sein Wein höchste Qualität. "Wir hatten im Kremstal über 2000 Sonnenstunden", aber auch Niederschläge. "Optimaler geht's nicht. " Im Raum Krems/Wachau habe man "in den Neunerjahren" stets die besten Jahrgänge: "1949, 1969, 1979, 1989 und 2009" zählt der Winzer auf. Na dann kann 2019 ja nichts mehr passieren.

Das Weinfest hat an diesem Freitag und Samstag sowie von 12. bis 14. September täglich ab 17 Uhr geöffnet.

 

Ruth Stückle