Gaimersheim (cmb) „Wir leisten gute Arbeit und wollen das auch weiterhin tun“, sagt Ulrike Pflaum-Franzen, seit knapp 20 Jahren Leiterin des Kindergartens Rübezahl in Gaimersheim. Außerdem: „Durch die geringe finanzielle Anerkennung gibt es keine Männer in dem Beruf“, bedauert die 44-Jährige, „das wäre aber wichtig für die Kinder.“ Ein besserer Verdienst würde möglicherweise mehr junge Frauen im Beruf halten und junge Männer locken.
Auch Pflaum-Franzen und ihr Team, zwei Erzieherinnen und drei Kinderpflegerinnen, waren beim Streik gestern dabei.
Der mehrtägige Arbeitskampf stellt vor allem berufstätige Eltern derzeit vor Probleme. In Gaimersheim seien die Reaktionen bisher trotzdem „sehr positiv“ ausgefallen, berichtet Pflaum-Franzen im Gespräch mit dem DK. „Die Eltern haben Verständnis für den Streik und unterstützen unsere Forderungen.“ Sie seien dankbar für das, was die Erzieher im Kindergarten Rübezahl leisten. Denn gut ausgebildetes Fachpersonal sei wichtig, das wissen auch die Eltern. Pflaum-Franzens Befürchtung ist, dass Erzieher oder Kinderpfleger in Zukunft lieber in privaten Einrichtungen arbeiten – die besser bezahlen – und den öffentlichen Kindergärten das Personal fehlt, obwohl sich das in vielen Fällen privat weiterbilde. Sie erhofft sich, dass die Verantwortlichen mittels des Streiks erkennen, dass finanziell „in dem Bereich was gemacht werden muss“. Sie und ihre Kollegen werden auf jeden Fall weiter streiken, „mit drei oder vier Prozent brauchen die uns nicht abspeisen“, bekräftigt Pflaum-Franzen. Sie selbst arbeitet immer noch gerne als Erzieherin und hofft, dass junge Frauen in Zukunft mit einem guten Gefühl in den Beruf gehen können. Er sei bereichernd, „weil man den Kindern eine Basis fürs Leben geben kann und von ihnen viel Dankbarkeit zurückkommt“. Foto: Böcker
