Ingolstadt
Licht am Ende des Tunnels

Narrwalla hat noch immer kein Prinzenpaar - das könnte sich aber am Wochenende ändern

02.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:51 Uhr
Narrwalla-Prinzenpaar 2019? Am 11. 11. 2007 wurden Bürgermeisterin Brigitte Fuchs (CSU) und SPD-Stadtrat Manfred Schuhmann schon einmal als Prinzenpaar vorgestellt - als Gag. −Foto: Narrwalla

Ingolstadt (DK) Noch neun Tage bis zum 11.11. Und die Ingolstädter Faschingsgesellschaft Narrwalla hat noch immer kein Prinzenpaar.

Allerdings sieht Narrwalla-Präsident Robert Wegele "Licht am Ende des Tunnels". Voraussichtlich an diesem Wochenende soll sich die P-Frage entscheiden. Es gebe Einzelpersonen, die sich für die Rolle der Prinzessin beworben haben und welche, die die Rolle des Prinzen übernehmen würden. Jetzt gelte es, die einzelnen Akteure Schritt für Schritt zusammenzuführen, so Wegele. "Ich hoffe, dass beide Kandidaten am Sonntag zusammenfinden. "

Wie berichtet, hat die Ingolstädter Faschingsgesellschaft in diesem Jahr erstmals über einen Aufruf im sozialen Netzwerk Facebook nach einem Prinzenpaar für die Faschingssaison 2019 gesucht. Das Kinderprinzenpaar ist bekanntlich schon lange gefunden. Nur bei den Erwachsenen gestaltete sich die Suche nach den Protagonisten für das wichtigste Amt der Faschingsgesellschaft zäh. Denn viele, das hatte Wegele bereits Mitte Oktober dem DK gesagt, wollten zwar im Fasching mitmachen, aber nicht als Prinzenpaar, wo man sich überhaupt keinen Ausfall leisten könne.

"Prinzenpaar gesucht! Wir suchen Euch", hatte es deshalb in einem Aufruf auf der Facebook-Seite der Narrwalla geheißen. Daraufhin hätten sich mehrere Interessenten gemeldet, betont Wegele. Ein Prinzenpaar für die übernächste Faschingssaison, also für den Fasching 2020, habe man kurioserweise bereits im Auge. Ob die beiden, die fürs nächste Jahr Interesse angemeldet haben, dabeibleiben, sei freilich eine andere Frage.

Viel drängender sei die Besetzung für die anstehende Faschingssaison. Wegele hofft, dass sich die P-Frage dieses Wochenende klärt. Sollte dies nicht der Fall sein, könne man auch nach dem offiziellen Faschingsbeginn am 11.11. noch nachnominieren. Der eigentliche Einsatz des Prinzenpaares beginne ja erst im Januar 2019 mit dem Krönungsball. Weil freilich bis dahin das komplette Programm einstudiert sein muss, müsse man baldmöglichst mit dem Training beginnen. Nichtsdestotrotz: Eine Prinzessin allein werde die Narrwalla am 11.11. nicht in den Ring schicken. Man wolle sie schließlich "nicht verheizen".

Im Vergleich zu früheren Jahren haben es die Faschingsgesellschaften mittlerweile deutlich schwerer, geeignete Bewerber für die Rollen der Faschingsprinzessin und des -prinzen zu finden. Früher galt das Amt als Aushängeschild. Heutzutage sehen viele Arbeitgeber ein solches Engagement ihrer Mitarbeiter eher kritisch. Es werde immer weniger toleriert, dass Mitarbeiter wegen der Auftritte oft frei brauchen.

Traditionell stellt die Narrwalla zum Faschingsauftakt am 11.11. ihre Prinzenpaare vor. Und lässt sich dazu auch mal einen Gag einfallen. Wie 2007, als das "neue Prinzenpaar" angekündigt wurde und die damalige Bürgermeisterin Brigitte Fuchs und der SPD-Stadtrat und Landtagsabgeordnete Manfred Schuhmann, beide bei der Narrwalla aktiv, edel gewandet in den Saal traten. In Wirklichkeit waren Thomas Buchberger und Stefanie Pritschet das Narrwalla-Prinzenpaar 2007.

Dass eine Prinzenrolle bei der Narrwalla auch ein politisches Sprungbrett sein kann, haben einige Ingolstädter vorgemacht: Sepp Mißlbeck, der heutige Bürgermeister, bestieg 1966 als Prinz den Faschingsthron, Veronika Sieber, die jetzige SPD-Stadträtin Peters, war 1976 Prinzessin. Ein Jahr später hieß der Faschingsprinz Franz Schabmüller, später aktiver Freier Wähler. Die jetzige SPD-Stadträtin Sabine Leiss ist in der Faschingssaison 1991 in der Ahnengalerie der Narrwalla als Prinzessin verzeichnet.

Ruth Stückle