Manching
"Erfahrung trifft Innovation"

Anfang Mai findet parallel zur Gewerbemesse Manching die 1. Nachhaltigkeitsmesse "umweltkonkret" statt

16.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:40 Uhr
Beim Tag der Nachhaltigkeit Anfang Mai 2018 hat sich die Firma iCONDU schon einmal vorgestellt. Die Messe "umweltkonkret" in drei Wochen ist nach Unternehmensangaben eine gute Möglichkeit, alle Akteure zusammenzubringen. −Foto: iCONDU

Manching (DK) Neben der traditionellen Gewerbemesse präsentiert Walter Schauß heuer Anfang Mai auf dem Barthelmarktgelände in Oberstimm die "umweltkonkret": eine Fachmesse für Wirtschaft und Nachhaltigkeit. Experten und Politiker diskutieren, Fachfirmen stellen sich der Öffentlichkeit vor.

"Der Verkauf steht bei der ,umweltkonkret' nicht im Vordergrund", sagt Organisator Schauß. Vielmehr gehe es dabei um Wissen und Information zu den Bereichen Umwelt, Naturschutz, Digitalisierung und Vernetzung, Emission und Immission, Energie und e-Mobilität. Gerade in einer Region, wo von innovativen Start-ups bis zur Großindustrie, von privaten Initiativen über Behörden und Kommunen bis hin zu Hochschulen die gesamte Bandbreite vertreten sei, ist für Schauß eine solche Messe eigentlich längst überfällig.

Er versteht seine Initiative denn auch als "Bindeglied zwischen Industrie, Handel, Handwerk, Forschung, Kommunen und Bevölkerung. Dabei kann Wissen gebündelt werden, und so stellt sich der Erfolg der Umweltmesse ein", ist sich Schauß sicher. Diesem Ziel dienen Vorträge, Präsentationen, Diskussionen und Workshops. Fachleute und kompetente Referenten werden den interessierten Zuhörern Hintergrundwissen verständlich vermitteln, verspricht der Organisator. Firmen jeder Größe können sich mit innovativen Ideen zur Umwelt und Nachhaltigkeit präsentieren und neue Wege vorstellen. Behörden, Verbänden, Institutionen, Unis und Stiftungen will Schauß eine Plattform geben, auf der sie Umwelt und Nachhaltigkeit in der ganzen Bandbreite präsentieren können. Behörden und Banken sollen als Aussteller einen Einblick geben in die vielen Möglichkeiten der Förderung. Und schließlich können Interessenvertreter, Gemeinden und Kommunalbetriebe über die Erfolge ihrer teils langjährigen Umweltarbeit berichten.

Auch brandaktuelle Fragen zur Umweltpolitik und einzelnen Fachthemen sollen beantwortet beziehungsweise erörtert werden. Eine begleitende Fachausstellung soll Einblick in die tägliche Arbeit und deren Erkenntnisse bieten. "Erfahrung trifft Innovation", bilanziert Schauß.

Das sieht nicht nur er als Veranstalter so. "Die ?umweltkonkret' ist für die Technische Hochschule Ingolstadt eine gute Möglichkeit, Wissen zu den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung für Messebesucher erfahrbar zu machen. Gemeinsam mit unserem Partner, der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, präsentieren wir dort unter anderem ein Energiewende-Tool und eine Miniatur-Biogasanlage. Außerdem können Besucher ihr Recycling-Wissen testen. Wir wollen Wissen aus der Hochschule damit in die Gesellschaft tragen und mit den Bürgern in einen aktiven Dialog treten", sagt Prof. Walter Schober, Präsident der TH Ingolstadt.

Auf der "umweltkonkret" ist auch die Firma iCONDU mit Sitz in Ingolstadt und München vertreten, deren Gründer und Geschäftsführer Michael Holzner ist. "Wir bei iCONDU beschäftigen uns schon lange mit dem Thema Nachhaltigkeit. Wir verstehen Nachhaltigkeit als sehr komplexe Fragestellung und als Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Dies erfordert aber ein Zusammenwirken aller relevanten Akteure", erklärt er. In den vergangenen Jahren habe es in Ingolstadt und der Region bereits zahlreiche Aktivitäten zur Förderung der Nachhaltigkeit. "Der bereits eingeführte Tag der Nachhaltigkeit in Ingolstadt sowie das Projekt Mensch in Bewegung, bei dem wir mit der KU Eichstätt, der THI und anderen zusammenarbeiten, sind nur zwei Beispiele für den positiven Tatendrang in unserer Region. Die Messe ,umweltkonkret' ist in unseren Augen eine großartige Initiative zur konsequenten Weiterführung dieser Aktivitäten und bietet die Möglichkeit, alle Akteure zusammenzubringen und so die Zusammenarbeit zu stärken."

Besonders wertvoll findet Holzner, dass die ,umweltkonkret' parallel zur Gewerbemesse Manching stattfindet: "Dadurch können Bürger, Unternehmer und auch Institutionen zusammentreffen. Denn eine nachhaltige Zukunft können wir nur gemeinsam gestalten. Wir sind fest davon überzeugt, dass die ,umweltkonkret' das Thema Nachhaltigkeit in der Region einen großen Schritt voranbringen wird."

Ein weiterer Akteur auf der Nachhaltigkeitsmesse ist das inas-Institut für angewandte Nachhaltigkeit, das sich insbesondere für die Transformation der Region 10 zu einer Nachhaltigkeitsregion einsetzt, "um auch künftigen Generationen auf Basis eines ökologischen, ökonomischen und sozialen Gleichgewichts die Chance auf Lebensqualität zu erhalten", so das Institut, das als ein An-Institut der Technischen Hochschule anerkannt ist. Für diese Transformation sei die Zusammenarbeit von Akteuren aus Bürgerschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft notwendig. "Die Messe ,umweltkonkret' bietet eine neue Plattform für alle Beteiligten, um Kontakte aufzubauen und Informationen und Ideen zum Thema Nachhaltigkeit auszutauschen", so inas auf Anfrage. Daher beteilige sich inas auch an dieser Messe. Selbstverständlich können und sollen sich auch die Bürger aus der Region aktiv an der ,umweltkonkret' beteiligen. Wie bei der Gewerbemesse ist der Eintritt frei, auch alle Vorträge sind kostenlos. Genaue Informationen sind auf der Homepage unter www.umweltkonkret.de zu finden. Hier ein Überblick über die wichtigsten Veranstaltungen:

Beginn ist am Donnerstag, 2. Mai, um 19 Uhr in der Halle 1 am Barthelmarktgelände. Um 20 Uhr ist unter der Leitung von DK-Chefredakteur Stefan König eine Podiumsdiskussion zum Thema "Nachhaltige Region 10 - Herausforderung für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft" angesetzt, an der unter anderem Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf, Ingolstadts OB Christian Lösel, der Ingolstädter Unternehmer Reinhard Büchl und THI-Präsident Prof. Walter Schober teilnehmen. Eine weitere Podiumsdiskussion folgt schon am nächsten Tag. Ab 14.30 Uhr diskutieren unter anderem der frühere Bayerische Umweltminister Marcel Huber sowie die Landräte Wolf und Anton Knapp (Eichstätt), Manchings Bürgermeister Herbert Nerb sowie Prof. Uwe Holzhammer, Forschungsprofessur für Energietechnik, über die Energiewende in der Region.

Am Samstag, 4. Mai, wird Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert die Gewerbemesse besuchen und mit anderen Teilnehmern von Irma und den Hochschulen ab 11.30 Uhr über die Chancen und Risiken der Digitalisierung für den Arbeitsmarkt sprechen.

Am Sonntag diskutieren dann ebenfalls ab 11.30 Uhr Fachleute und Politiker über Rohstoffe, Abfallwirtschaft und Ressourcenschonung. Wie auch am Freitag und Samstag schließen sich gegebenenfalls Kurzreferate an.

Bernhard Pehl