Ingolstadt
Altenheimpläne für Haslangpark vom Tisch

19.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:00 Uhr
Sie erklärten die Planänderung: CSU-Fraktionsvorsitzende Patricia Klein und ihr Stellvertreter Konrad Ettl heute beim DK-Redaktionsgespräch. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Die CSU-Stadtratsfraktion wird ihr Vorhaben, das sanierungsbedürftige Heilig-Geist-Spital im Haslangpark neu zu bauen, nicht weiterverfolgen. Das erklärten die Vorsitzende Patricia Klein und Fraktionsvize Konrad Ettl am Dienstag im Gespräch mit dem DK.

Der Plan ergebe aus finanziellen Gründen keinen Sinn, wie sich jetzt herausgestellt habe, sagte Ettl. Außerdem nehme die CSU die Argumente aus der Bevölkerung "sehr ernst", betonte Klein. Das Vorhaben, das Seniorenzentrum in dem Park - und damit im zweiten Grünring um die Stadt - errichten, ist auf starken Widerstand gestoßen. Am vergangenen Samstag hat sich wie berichtet ein Freundeskreis für das Heilig-Geist-Spital gebildet. Auch auf dieser Gründungsversammlung gab es teils deutliche Kritik an den Plänen der CSU für den Haslangpark. Mehrere Heimbewohner betonten, die Altstadt nicht verlassen zu wollen. Zudem gelte es, den Grünring zu erhalten - auch als Naherholungsfläche und Frischluftschneise für die Stadt.

Das Finanzielle habe ebenfalls eine große Rolle für die Planänderung der CSU gespielt, sagte Ettl. Ursprünglich sei man davon ausgegangen, der angeschlagenen Stiftung Heilig-Geist-Spital im Haslangpark ein Grundstück der Stadt kostenlos "zustiften" zu können und damit großen Druck vom Träger des Seniorenzentrums an der Fechtgasse sowie des ebenso defizitären Anna-Ponschab-Hauses zu nehmen. Doch eine rechtliche Prüfung habe jetzt ergeben, dass diese Zustiftung der Stadt sehr wahrscheinlich nicht möglich ist (das endgültige Ergebnis stehe noch aus). "Damit ergibt es keinen Sinn, im Haslangpark zu bauen", sagte Ettl, der Sozialexperte der CSU-Fraktion.

Die Situation bleibt kritisch: Das Defizit der Stiftung Heilig-Geist-Spital wächst weiter (Ettl: "Seit 2011 geht das jetzt schon so. Ein Fiasko!"), ein anderes finanzierbares Grundstück für ein Seniorenheim ist nicht in Sicht. "Die Zeit drängt! Wir können nicht länger zuwarten, wir brauchen jetzt eine Lösung!", betonte Patricia Klein.

Den beiden ist wichtig zu betonen: "Es gab nie einen Beschluss der CSU, die Bewohner des Heilig-Geist-Spitals aus der Altstadt umzusiedeln. Wenn wir einen geeigneten Standort in der Innenstadt finden, nehmen wir ihn sofort!" Man werde jetzt "auch wieder die Generalsanierung des Gebäudes an der Fechtgasse prüfen", sagte Ettl, wobei die CSU-Politiker wissen, dass diese Option schwierig wird. Und: "Die CSU-Fraktion hat Jahr für Jahr immer wieder kritisch auf die problematische Finanzsituation der Stiftung sowie die Defizite im Betrieb beider Häuser hingewiesen - und Jahr für Jahr haben uns die Verantwortlich immer etwas anderes als Grund genannt!" Es sei also keinesfalls so, dass die CSU die Finanzmisere tatenlos hingenommen hätte.

Die CSU-Fraktionsvorsitzende und ihr Stellvertreter versichern: "Es liegt uns sehr am Herzen, für unsere Bürgerinnen und Bürger alles zu tun und ihnen ein Seniorenzentrum zu bieten, das höchsten Ansprüchen genügt!"

Christian Silvester