München
Gemeindetag: Artenschutz braucht Kompromisse am Runden Tisch

19.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:36 Uhr
Uwe Brandl, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB). −Foto: Britta Pedersen/Archiv

Vor Beginn des Runden Tisches für mehr Artenschutz hat der Bayerische Gemeindetag von allen Teilnehmern maximale Kompromissbereitschaft gefordert. „Konsens ist immer besser als Konflikt. In der Zielsetzung sind sich alle einig: die Artenvielfalt in Bayern muss erhalten bleiben“, sagte Gemeindetagspräsident Uwe Brandl (CSU) am Dienstag.

Niemandem sei gedient, wenn nach und nach die Lebewesen verschwänden und die Natur leide. „Es empfiehlt sich, die für alle so wichtige Thematik sachlich und ideologiefrei zu diskutieren.“ Ziel müsse ein Gesetzentwurf von Staatsregierung und Artenschützern sein, ansonsten drohe nur Verwirrung.

Brandl sprach sich zudem dafür aus, möglichst auf Verbote zu verzichten und eher auf der Basis freiwilliger Vereinbarungen zum Erhalt der Arten zu setzen. „Verbote führen meist zu Konflikten und gegenseitigen Schuldzuweisungen. Das führt in der Sache nicht weiter. Außerdem führen sie zu mehr Bürokratie, weil ihre Einhaltung kontrolliert werden muss. Konsensuale Lösungen sind immer besser.“

Mehr als 18 Prozent der Wahlberechtigten im Freistaat hatten das Volksbegehren für mehr Artenschutz in der vergangenen Woche zu einem historischen Erfolg geführt. Noch nie hatten sich in Bayern mehr Menschen für ein Volksbegehren engagiert. Nach dem großen Erfolg hatte Ministerpräsident Markus Söder den ehemaligen Landtagspräsidenten Alois Glück (beide CSU) für die Leitung des Runden Tisches vorgeschlagen. An diesem Mittwoch wollen sich die Initiatoren des Volksbegehrens und Kritiker sowie Vertreter der Staatsregierung erstmals in der Staatskanzlei treffen.

dpa