Ingolstadt
Niemand soll entlassen werden

Ingolstädter IG-Metall fordert Hilfe für Unternehmen und Angestellte

17.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:43 Uhr
  −Foto: Eberl, Stefan, Ingolstadt

Ingolstadt - Der Erste Bevollmächtigte der Ingolstädter IG Metall, Bernhard Stiedl, fordert angesichts der Corona-Krise, dass niemand arbeitslos werden darf.

 

"Dazu braucht es schnelle wirtschaftspolitische Maßnahmen und den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen", teilt er mit. Neben der Möglichkeit der - wie v on Audi jetzt angekündigten - Kurzarbeit um ein geringeres Arbeitsvolumen in den Betrieben auszugleichen, fordert die IG Metall massive staatliche Investitionen. "Um die Unternehmen zu stützen, sind mit staatlicher Nachfrage Auftragseinbußen abzufangen. " Die schwarze Null und die Schuldenbremse dürften dem nicht im Wege stehen", schreibt Stiedl.

Wegen der Corona-Krise seien auch staatliche Beihilfen in Form zinsloser Kredite, Bürgschaften und Steuerstundung für Unternehmen notwendig. Unternehmen, die in ihrem Geschäftsfeld nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt tätig werden können und dadurch in Liquiditätsengpässe geraten, müssen unterstützt werden, forderte der Bevollmächtigte.

Im Gegenzug sollten sich die Unternehmen verpflichten, für einen Zeitraum von zwei Jahren keine betriebsbedingten Kündigungen vorzunehmen. Auch eine staatliche Beteiligung wie bei den Banken in der Krise 2008/2009, an in Not geratene größere Unternehmen zur Sicherung der Arbeitsplätze und zur Vermeidung einer systemischen Wirtschaftskrise, sei erforderlich.

Um die Corona-Krise schadlos zu überstehen und die Belastungen für die Beschäftigten so gering wie möglich zu halten, fordert die IG Metall den Abschluss von Betriebsvereinbarungen zum Schutz und zur finanziellen Absicherung der Beschäftigten. Die Sicherung der Gesundheit der Beschäftigten habe dabei Vorrang vor wirtschaftlichen Überlegungen. Den Beschäftigten drohen durch die Schließungen der Kindergärten, Schulen und Kindertagesstätten, und bei der Kurzarbeit, massive Nachteile. Diese Belastungen für die Beschäftigten seien auszugleichen, fordert Stiedl. Um die Zeit der Schulschließungen überbrücken zu können, seien neben Urlaub, dem Abbau von Überstunden und der unbezahlten Freistellung auch eine Arbeitsfreistellung bei Entgeltfortzahlung erforderlich. Bei Kurzarbeit mit kompletten Arbeitsausfall hätten die Beschäftigten ein bis zu 40 Prozent geringeres Netto-Einkommen. Dieser Entgeltverlust müsse durch Zuzahlung der Betriebe auf das Kurzarbeitergeld ausgeglichen werden. "Eine außergewöhnliche Situation bedarf außergewöhnlicher Maßnahmen. Wenn alle politischen und wirtschaftlichen Kräfte zusammenarbeiten, kann diese Krise jedoch überstanden werden", betont Stiedl. "Dazu muss es aber die Bereitschaft geben, dass jeder seinen Beitrag leistet und es am Ende keine Verlierer gibt. "

DK